Stadtverwaltung bildet junge Nachwuchskräfte aus Leistungs-Prinzip gilt auch im Rathaus

"Wir werden mit privaten Dienstleistern verglichen und merken zunehmend: Öffentliche Unternehmen müssen einem höheren Anspruch genügen", zeigte Bürgermeister Franz-Josef Moormann auf.

Die Stadt Kaarst stelle sich ihrer Verantwortung und bilde jährlich rund 50 junge Menschen aus, darunter Vor- und Jahrespraktikanten im Kindergarten-Bereich, Betriebspraktikanten und angehende Juristen. Am Freitag begrüßte der Kaarster Verwaltungschef gemeinsam mit Willi Koenen, Bereichsleiter Personalwirtschaft und Organisation, und Ausbildungsleiter Hans-Josef Thelen insgesamt sieben Nachwuchskräfte für den gehobenen beziehungsweise mittleren nichttechnischen Dienst, den Beruf des Verwaltungsfachangestellten und des Bauzeichners. "Für die Bereiche Bäderbetriebe und Straßenunterhaltung haben wir keine Bewerber gefunden", berichtete Thelen.

Der Bürgermeister wies die neuen Auszubildenden auf das Leistungs-Prinzip im Kaarster Rathaus hin und meinte: "Wir erwarten von den jungen Damen und Herren, dass sie ihre Arbeitskraft voll einsetzen." Mit Blick auf den zunehmend schwieriger auszugleichenden Verwaltungshaushalt könne die Stadt "wenn es ganz knapp kommt, künftig nicht mehr so viele Mitarbeiter beschäftigen", erklärte er. Vor diesem Hintergrund und den gewünschten beruflichen Perspektiven komme es besonders auf Engagement und Sachverstand der Nachwuchskräfte an. Dass diese in der Verwaltung Aufstiegsmöglichkeiten haben, bestätigte Stadthauptsekretär und Aufstiegsbeamter Olaf Kretzschmar: "Man hat hier schon Möglichkeiten vorwärts zu kommen, wenn man sich engagiert und Interesse am Beruf zeigt."

Aufstiegsperspektiven sind mit Anforderungen verbunden: "In diesem Jahr haben wir erstmals eine Kraft im gehobenen Dienst nach der Ausbildung nicht übernommen", so Willi Koenen. "Eine Übernahme in die Ausbildung ist kein Freifahrschein", betonte er. Für 2002 hätten sich 100 junge Menschen um Ausbildungsstellen bei der Stadt beworben, die Zahl sei gegenüber dem Vorjahr "etwas rückläufig". Koenen: "Gerade Frauen sehen den öffentlichen Dienst nicht mehr unter dem Sicherheitsaspekt." Denn die freie Wirtschaft locke mit attraktiven neuen Berufen. "Meine Mitstudenten wollen alle ihren Job weiter machen, weil man bei der Stadt doch nicht so schlecht verdient", schilderte Michael Wilms als neuer Sachbearbeiter im Bereich Technik-unterstützte Informationsverarbeitung für Schulen. czek

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