Weniger Energie-Verbrauch und geringere Emissionen Gestiegene Heizkosten trüben Bilanz

Der Energie-Verbrauch in den städtischen Gebäuden und die Emissionen sind weiter gesunken, die Preise haben sich insgesamt aber erhöht: Das ist die Quintessenz aus dem fünften Energiebericht in Folge, der jetzt in der Sitzung des Bau-, Umwelt, Landschafts und Naherholungsausschusses den Mitgliedern des Fachgremiums vorgestellt wurde. Es waren hauptsächlich die Heizungskosten, die im Jahr 2000 besonders stark gestiegen waren.

Frithjof Gerstner vom RWE in Essen kommt seit fünf Jahren regelmäßig nach Büttgen, um den Kommunalpolitikern den aktuellen Energiebericht vorzustellen. Die Bilanz wurde jetzt hauptsächlich durch die teilweise drastisch gestiegenen Heizkosten getrübt. Die Jahres-Gesamtkosten der untersuchten städtischen Gebäude stiegen im Jahr 2000 im Vergleich zu 1999 um 244.000 Mark. Allein für Wärme mussten 183.000 Mark mehr ausgegeben werden. Auch die Strompreis-Erhöhungen machten sich bemerkbar.

Ein Blick auf eine der zahlreichen Tabellen macht deutlich, dass für Heizkosten 21, für Wasser 6,5 und für Strom elf Prozent mehr Geld ausgegeben werden musste. Aus dem Vergleich mit einer anderen Tabelle wird jedoch ersichtlich, dass auch im zurückliegenden Jahr unterm Strich Energie eingespart werden konnte: So stiegen die Preise für Heizenergie um 29 Prozent. Die tatsächlichen Kosten erhöhten sich jedoch nur um 21 Prozent - und das, obwohl im vergangenen Jahr erstmals wieder das Hallenbad in Büttgen in der Statistik mit berücksichtigt worden ist. Es ist mit 1,5 Prozent am Gesamt-Wärmeverbrauch beteiligt.

Der gesunkene Gasverbrauch konnte die Erhöhung um über 30 Prozent nicht ausgleichen. Beim Stromverbrauch hat sich insgesamt nicht viel getan, auch wenn bei einzelnen Liegenschaften der Verbrauch um rund 40 Prozent hatte gesenkt werden können. Erstmals seit 1994 war der Strompreis wieder gestiegen: Er liegt aber immer noch gut 20 Prozent unter dem Niveau von 1994. Beim Wasserverbrauch ist wieder eine leichte Tendenz nach oben zu beobachten. Großen Anteil hieran hat das Rathaus Büttgen mit über zwölf Prozent am Gesamtverbrauch. Hochbauamtsleiter Jürgen Sutter hatte zum Taschenrechner gegriffen und Folgendes ausgerechnet: Der Kohlendioxid-Ausstoß ist im Vergleich zum Höchstwert im Jahr 1992 um nunmehr 46 Prozent gesunken, beim für den so genannten "sauren Regen" verantwortlichen Schwefeldioxid beträgt der Rückgang im Vergleich zu 1992 stolze 82 Prozent.

Bei Staub ist ein Rückgang der Emissionen um 45 Prozent zu verzeichnen. Diese Werte sind keine Veranlassung, um sich auf den Lorbeeren auszuruhen - im Gegenteil. Rainer Kryschi (FDP) und Hans Zippelius (UWG) mahnten ein Gebäudemanagement an. Hans Zippelius reichte schriftlich Fragen zum Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) in Vorst ein, das sich unter dem Aspekt der Energie-Einsparung nicht so entwickelt hat, wie sich die Verantwortlichen dies gewünscht hatten: Trotz des Contracting-Vertrages mit der "DeTe Immobilien" liegt der Energie-Verbrauch für die Heizung im "GBG" noch auf dem Niveau von 1995, während die Stromkosten um insgesamt 40 Prozent gesenkt werden konnten. Ohne solch einen Contracting-Vertrag schneidet das Albert-Einstein-Gymnasium in der Kaarster Stadtmitte beim Energie-Verbrauch besser ab als das Vorster Gymnasium. barni

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