Drive-in-Comedy in Kaarst Beikircher - Mit rheinischem Humor besser durch die Krise

Kaarst · „Zu euch zu kommen, war für mich noch nie Arbeit“, sagte Konrad Beikircher am Freitagabend zu seinen Fans. 160 Autos waren auf dem ehemaligen Ikea-Gelände zur Drive-in-Comedy aufgefahren. Der Auftritt hatte sich wegen eines kräftigen Regenschauers leicht verzögert, als Entschädigung gab es einen schönen Regenbogen zu sehen.

 Drive-in-Comedy: Konrad Beikircher spielt vor 160 Autos.

Drive-in-Comedy: Konrad Beikircher spielt vor 160 Autos.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Beikircher zeigte sich begeistert und war sich sicher, ein Stück Geschichte mit zu schreiben: „Das ist eine rheinische Idee – Drive-in-Comedy wird in die Veranstaltungsgeschichte eingehen.“

Dann erhob er den Zeigefinger, beklagte mangelnde Rücksichtslosigkeit bei den Jüngeren, zunehmenden Egoismus. „Ich bin ein Notfall, ich habe Hunger“: Mit diesen Worten habe ein junger Mann die Schlange der Wartenden vor der Würstchenbude überholt und sich vorgedrängelt. Dass die Pandemie Solidarität und Rücksicht erfordere, sei ein „positiver Kollateralschaden“ sagte Beikircher. Und er widmete sich schnell seinem Lieblingsthema, nämlich der Frage, was den Rheinländer ausmacht.

Was er unter anderem herausgefunden hatte: „Der Humor des Rheinländers ist schon anders als die anderen Humore.“ Der Hang zur Schadenfreude sei schwächer ausgeprägt als beispielsweise bei den Bayern. Der Rheinländer lache dafür umso mehr über alles, was nicht schön ist, was aber nicht zu ändern ist und somit hingenommen werden müsse. „Im Winter, da schneit es, da ist es immer kalt“: Solche Liedtexte könnten nur im Rheinland entstehen.

„In Afrika ist Muttertag“: Für  Beikircher ist auch das Absurde ein wichtiges Element des rheinischen Humors. „Es hätte so ein schöner Tag werden können“. Das ist ein typisch rheinischer Satz. „Es hätte so ein schönes Jahr werden können“, dürfte der Rheinländer jetzt angesichts der ihn stark einschränkenden Pandemie sagen. Damit war Konrad Beikircher wieder beim aktuellen Thema Nummer eins: „Der Rheinländer kann durch seinen speziellen Humor Krisen wie diese leichter überwinden als andere.“

(barni)
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