Corona-Krise in Kaarst Politik will Schulen unterstützen

Kaarst · Wegen der Corona-Krise hat die FDP einen Fragenkatalog an die Stadt geschickt, um herauszufinden, wie Schulen in Sachen Digitalisierung aufgestellt sind. Vorstöße kommen auch von den Grünen und der SPD. Die Stadt reagiert bereits.

 In der Coronazeit werden Smartphone, Laptop und Webcam plötzlich zu wertvollen Instrumenten bei der Vermittlung von Lernstoff.

In der Coronazeit werden Smartphone, Laptop und Webcam plötzlich zu wertvollen Instrumenten bei der Vermittlung von Lernstoff.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Die Corona-Krise stellt Schüler, Lehrer und Eltern vor Herausforderungen. Plötzlich sind Smartphone, Laptop und Webcam wertvolle Instrumente bei der Vermittlung von Lernstoff. Die Kaarster Politik greift das Thema auf und möchte Hilfestellungen bieten. Für den Schulausschuss am 12. Mai hat die FDP einen Fragenkatalog an die Stadt gerichtet. „Die Fragen sollen dazu dienen, Lehrer und Schüler zeitnah mit entsprechender Technik so auszustatten, dass in dieser besonderen Situation der Corona-Krise die Verbindung zwischen den Schülern und Lehrern aufrecht erhalten bleibt und bei fehlendem Präsenzunterricht trotzdem soweit wie möglich Untericht stattfinden kann“, lautet die Antragsbegründung. Unter anderem wird gefragt, welche Möglichkeiten die Schulen gefunden haben, Schüler zuhause mit Lernmaterial zu versorgen oder inwiefern die Einrichtungen es geschafft haben, auf Online-Unterricht umzusteigen.

Doch für E-Learning sind bestimmte technische Endgeräte wie Smartphone, Tablet und Co. notwendig. Damit auch Schüler, die nicht aus wohlhabenden Verhältnissen kommen, sich diese leisten können, hat die SPD jetzt einen Antrag formuliert, mit dem erwirkt werden soll, dass die Stadt die geplanten Bundesmittel für digitale Endgeräte aufstocken soll – und zwar um 50 Euro auf insgesamt 200. „Tablets oder PCs für Schüler müssen gerade für bedürftige Schüler höher subventioniert werden“, sagt der SPD-Bürgermeisterkandidat Lars Kuhlmeier. Bildung dürfe nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen.

Dieses Problem sieht auch Torsten Sotowic, Leiter der Städtischen Realschule. „Es gibt Schüler, die nicht die nötigen Endgeräte besitzen oder zuhause nicht ins Internet kommen“, sagt der Pädagoge, der sich schnelle und unbürokratische Hilfe wünscht. Sein Vorschlag: Bedürftige Kinder könnten mit einem Leih-Tablet ausgestattet werden. Beim Thema E-Learning werde man derzeit von der Stadt mit einer neuen Software ausgestattet, die unter anderem die Bereitstellung von Lernmaterialien, aber auch die Kommunikation erleichtern soll. Zunächst hätten entsprechende Schulungen für die Lehrer stattgefunden, in der kommenden Woche sollen die Schüler folgen.

Die Kaarster Grünen legen auch einen Fokus auf das Personal: Auf Antrag der Fraktion sollte die Stadt nämlich Gespräche mit den Schulen führen, um den Bedarf an Unterstützung in Bezug auf Sekretariatsstellen und andere unterstützende Maßnahmen zur Entlastung der Lehrkräfte und Schulleiter zu klären. Im Schulausschuss soll es einen Bericht dazu geben, wie die Gespräche verlaufen sind.

Wie der Erste Beigeordnete Sebastian Semmler mitteilt, begrüßt die Verwaltung die Ankündigung des Bundes, 500 Millionen Euro beziehungsweise 150 Euro je berechtigtem Schulkind für eine Sofortbeschaffung von Hardware bereitzustellen. Bevor über kommunale Zuschüsse entschieden werden kann, müssten jedoch die Förderbedingungen abgewartet werden. Da die Stadt Handlungsbedarf bei der Sicherstellung des Zugriffs auf Hardware bei Schülern sieht, habe die Schulverwaltung eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet. Man werde zunächst den weiterführenden Schulen Leihgeräte (Notebooks und Tablets) kostenlos zur Verfügung stellen. Semmler: „30 Notebooks werden in der kommenden Woche ausgegeben, in der zweiten Mai-Woche treffen 150 iPads ein, deren Bestellung vorgezogen wurde.“

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