Maßnahmen gegen schlechte Wasserqualität in Kaarst Kokosmatten für den Stadtparksee

Kaarst · Im Umweltausschuss wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität des Stadtparksees verabschiedet.

 Der Stadtparksee in Kaarst muss dringend gesäubert und entschlammt werden. Ein entsprechendes Konzept wurde nun im Bau- und Umweltausschuss vorgestellt.

Der Stadtparksee in Kaarst muss dringend gesäubert und entschlammt werden. Ein entsprechendes Konzept wurde nun im Bau- und Umweltausschuss vorgestellt.

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

Die Kaarster Stadtmitte mit ihrer aus dem Rahmen fallenden Architektur, der modellierten Parklandschaft und dem Stadtmittesee ist immer noch reizvoll. Der See präsentiert sich jedoch in keinem guten Zustand. Das soll sich jetzt ändern. Der Bau- und Umweltausschuss beschloss jetzt einstimmig diverse Maßnahmen. Karsten Silberbach, Vorsitzender des Kaarster Sportfischervereins, hatte unter dem Titel „Der ökologisch stabile Stadtmittesee – eine nachhaltige Verbesserung“ ein Konzept erarbeitet. Insgesamt sollen jetzt fünf Maßnahmen umgesetzt werden. Die Ausschussmitglieder beschlossen unter anderem eine Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, Bürger vom Füttern der Enten und Fische abzuhalten. Ergänzend soll möglichst schnell eine entsprechende Satzung erarbeitet werden, in der im Falle des Zuwiderhandels hohe Bußgelder festgesetzt werden.

Kostet es bald 100 oder gar 200 Euro, wenn man am Ufer des Stadtmittesees steht und Tiere füttert? Das ist gut möglich, denn die Überpopulation trägt mit zur schlechten Wasserqualität bei. Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart machte in diesem Zusammenhang auf folgendes aufmerksam: „Die Satzung soll nicht nur für den Stadtmittesee gelten.“ Sabine Kühl (SPD) wünscht sich „Bußgelder, die auch wehtun“. Heinrich Thywissen (FDP) wünscht sich ein Schild, dem zu entnehmen ist, warum das Füttern dem See schadet. Mathias John (CDU) riet, sich Satzungen anderer Städte anzuschauen wie zum Beispiel die der Stadt Neuss. Rainer Milde (CDU) lobte, dass Karsten Silberbach „viel Hirnschmalz“ in das Konzept investiert habe. Ein besonderes Anliegen ist auch für ihn die schnelle Umsetzung des Fütterungsverbots. Der Tipp von Heiner Hannen (Die Grünen): „Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollten schnellstmöglich umgesetzt werden.“

Dabei handelt es sich um das Einbringen von Röhrichtinseln am Rand des Stadtparksees, die Einbringung von bepflanzten Schwimminseln und von bepflanzen Kokosmatten sowie die Entschlammung mittels Geo-Tubes und das Abfischen der karpfenartige Fische, die sich in dem See zu sehr vermehrt haben und mit verantwortlich sind für die schlechte Wasserqualtät. Die Pflanzen einer Röhrichtinsel nehmen Nährstoffe aus dem Wasser auf, was die Qualität des Gewässers verbessert. Durch die Beschattung der Flachwasserzonen wird mit einer geringeren Erwärmung des Wassers im Sommer gerechnet. Der Nährstoffentnahme aus dem Wasser dienen auch die bepflanzten Schwimminseln, wobei zu klären ist, ob mehrere kleine oder eine große Insel angelegt werden sollen. Bepflanzte Kokosmatten können das Abschwemmen des Oberbodens weitgehend verhindern – und sie sorgen dafür, dass möglichst wenig Laub  in den See gelangt. Das Verfahren der Entschlammung durch das Geo-Tube-Verfahren wurde vor zehn Jahren in Holland eingeführt. Ohne auf technische Einzelheiten einzugehen: Es gilt als kostensparend, umweltschonend und relativ leise.

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