„Kaarster gegen Fluglärm“ Flughafen-Argumente „in Luft aufgelöst“

Kaarst · Begründungen für eine Erweiterung der Kapazitäten fallen laut der Initiative „Kaarster gegen Fluglärm“ weg.

 Der Flughafen Düsseldorf hat seinen Geschäftsbericht präsentiert.

Der Flughafen Düsseldorf hat seinen Geschäftsbericht präsentiert.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Im Geschäftsbericht für das Jahr 2018 hat das Management des Flughafens Düsseldorf erklärt, dass erst in vier Jahren mit einer schnellen Erweiterung der Kapazitäten zu rechnen ist. Sehr zur Verwunderung von Werner Kindsmüller, Vorsitzender der Initiative „Kaarster gegen Fluglärm“. „Der Bericht zeigt, dass von den Argumenten für eine Erweiterung nichts übrigbleibt. Der dramatische Rückgang der Flüge nach USA und Asien im vergangenen Jahr und der Einbruch bei Geschäftsreisenden ist die Folge der Strategie, Düsseldorf zum führenden Billigflughafen Deutschlands auszubauen“, teilt Kindsmüller in einer Erklärung mit. Die Geschäftsführung des Flughafens habe auf diese Weise die Airline Lufthansa vergrault. „Statt auf Düsseldorf baut die führende deutsche Airline deshalb München neben Frankfurt als zweiten Hub für Interkontinentalflüge aus“, meint Werner Kindsmüller.

Der Flughafen hatte für mehr Flüge auch mit dem Argument geworben, dass dies wichtig für Manager sei. Laut Geschäftsbericht sank in den ersten neun Monaten 2018 aber der Anteil der Geschäftsreisenden an der gesamten Passagierzahl um rund 754.000 von 31,2 auf 28,9 Prozent . Die Privatreisenden machen mittlerweile 71,1 Prozent der Passagiere aus. Auch die Zahl der Reisenden auf den Interkontinentalflügen nahm rapide ab. In die USA flogen rund 500.000 weniger Menschen, nach Asien betrug der Rückgang 117.000 und in die Karibik 63.000. Auch der Umsteigeanteil in Düsseldorf ist eingebrochen.

Mit dieser Entwicklung falle die Begründung für die Erweiterung der Start- und Landerechte weg, meint Werner Kindsmüller. Der Flughafen habe 2015 den Antrag vor allem damit begründet, dass man neue Slots für Interkontinentalverbindungen benötige. Zudem wurde argumentiert, dass man für Geschäftsreisende attraktive Verbindungen brauche. „Wir haben bereits in der Anhörung diese Gründe bezweifelt. Nun belegt die Entwicklung, dass es in Wirklichkeit um noch mehr Urlaubsflüge geht. Den zwanzigsten Flug nach Palma de Mallorca oder nach Teneriffa braucht aber wirklich niemand“, meint Werner Kindsmüller. 2018 gab es auf der Strecke Düsseldorf - Palma de Mallorca 1,5 Millionen Passagiere – damit wurde die bisherige Höchstzahl aus dem Jahr 2013 übertroffen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort