Interview mit Fitnesscoach Florian Kock „Ich habe viel positives Feedback bekommen“

Rhein-Kreis · In der Serie „Fit daheim“ stellte der Personaltrainer regelmäßig Übungen vor, die auch zu Hause ausgeführt werden konnten.

 Personaltrainer Florian Kock brachte die NGZ-Leser während des Lockdowns mit der Serie „Fit daheim“ in Bewegung.

Personaltrainer Florian Kock brachte die NGZ-Leser während des Lockdowns mit der Serie „Fit daheim“ in Bewegung.

Foto: TG Neuss

Während des monatelangen Lockdowns ging in Sachen Freizeit- und Breitensport so wie gut wie gar nichts mehr. Grund genug für unsere Redaktion, in Zusammenarbeit mit der TG Neuss eine Rubrik ins Leben zu rufen, mit deren Hilfe sich unsere Leser in den eigenen vier Wänden wenigstens bewegen sollten. In „Fit daheim“ stellten erfahrene Trainer regelmäßig Übungen vor, die ohne großen Aufwand zu Hause ausgeführt werden konnten. Koordiniert wurde das Ganze bei der TG vom Fitnessexperten Florian Kock, der mit uns nach der weitgehenden Rückkehr zur Normalität über die Erfahrungen aus der Corona-bedingten Sportpause mit viel Online-Training spricht.

Herr Kock, immer mehr Sport ist wieder möglich. Wie fühlt sich das für Sie an?

Kock Die große Anspannung ist erst einmal weg. Dass wir alte Routinen aufnehmen können, ist eine gute Sache. Während des zweiten Lockdowns hat man schon gemerkt, dass viele Menschen von den Online-Trainings übersättigt waren. In der Gemeinschaft vereint zu sein, ist das, was den Breitensport ausmacht. Die Menschen wollen einfach andere sehen und gemeinsam leiden.

Sie leben als Personal-Trainer und Fitnesstrainer vom Sport. Wie hart war die Zeit für Sie?

Kock Ich bin ziemlich gut durch die Zeit gekommen, weil ich schon vorher davon abgekommen, nur auf eine 1:1-Betreuung zu setzen. Mir ist schon vorher die Idee gekommen, dass es nicht reicht, einen Kunden zwei Stunden in der Woche zu betreuen. Sondern ich habe meinem Service schon vor Corona eine Online-Komponente hinzugefügt, mit der ich ein Gesamtpaket anbieten kann. So kann ich die ganze Woche über auch in Sachen Ernährung, Regeneration, Training und auch Motivation unterstützen.

Viele Vereine, auch die TG, haben regelmäßig Online-Sportkurse angeboten. Was für Menschen haben mitgemacht?

Kock Anfangs waren das hauptsächlich Menschen, die auch Kurse in Fitnessstudios mitmachen, die haben an ihrer Routine festgehalten. Dann sind aber viele hinzugekommen, die sonst vielleicht eine Hemmschwelle haben, weil sie sich aus unterschiedlichen Gründen nicht trauen, in Studios oder Vereine zu gehen. Für dieses Klientel waren die Möglichkeiten großartig.

Haben diese Online-Sportkurse auch nach Corona eine Zukunft?

Kock Das wird sich nicht so entwickeln, wie viele hoffen. Da wird ja teils schon das große Geld gewittert. Einen Boom gibt es eher bei den kostenlosen Youtube-Videos mit Sportprogrammen. Das ist aber eher etwas für erfahrene Sportler, weil es da natürlich keine Rückmeldungen gibt. Das ist beispielsweise bei den Zoom-Trainings, die wir bei der Turngemeinde angeboten haben, ein großer Mehrwert. Da habe ich die Teilnehmer unmittelbar korrigieren können, zudem ist ein Austausch über einen Chat möglich. Dennoch habe ich das Feedback bekommen, dass nur eine geringe Prozentzahl weiter Online-Kurse machen möchte. Denn es geht vielen einfach um das Gemeinschaftserlebnis.

Gibt es auch irgendetwas Positives, das sich aus dieser schweren Zeit für den Sport ergeben hat?

Kock Zum Beispiel sind Firmen darauf aufmerksam geworden, dass sie online nutzen können, um für ihre Mitarbeiter mehr Sportangebote machen zu können. In diesem Bereich ist es durchaus sinnvoll, daran festzuhalten und etwas für die Gesundheit der Mitarbeiter zu tun, gerade wenn sonst eine weitere Anreise nötig wäre. Zudem sind die vielen guten Ideen, die während des Lockdowns entstanden sind, ja schnell wieder abzurufen, wenn noch mal eine ähnliche Situation, egal aus welchem Grund, eintreten sollte. Positiv ist auch, dass der Wert von Gesundheit und Bewegung wieder mehr ins Bewusstsein geraten sind.

Sie waren mit Ihren Übungen oft bei uns zu sehen. Wie waren die Reaktionen in Ihrem Umfeld?

Kock Ich bin vielfach angesprochen worden und habe positives Feedback bekommen. Zum Beispiel, dass sich Knie und Nackenschmerzen nach regelmäßiger Ausführung verbessert haben. Gut angekommen ist auch, dass die Übungen ohne großen Aufwand ausgeführt werden konnten.

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