Filmpremiere am Dienstag Julius aus Jüchen spielt den jungen Hape Kerkeling

Hochneukirch · Julius Weckauf aus Jüchen spielt den jungen Hape Kerkeling in dem Kinofilm „Der Junge muss an die frische Luft“. Am Dienstagabend wird der Zehnjährige bei der Weltpremiere über den roten Teppich schreiten. Er bleibt aber bodenständig.

   Julius Weckauf aus Hochneukirch schreibt schon Widmungen in das Buch zu „seinem“ Kinofilm.

Julius Weckauf aus Hochneukirch schreibt schon Widmungen in das Buch zu „seinem“ Kinofilm.

Foto: Gundhild Tillmanns

Mit seinen gerade mal zehn Jahren ist Julius Weckauf aus Hochneukirch schon ein richtiger Kinostar. Er spielt die Hauptrolle in dem Kinofilm nach dem autobiographischen Roman „Der Junge muss an die frische Luft“, den Hape Kerkeling geschrieben hat. Am Dienstag ist in Essen Weltpremiere. Am Mittwoch wird der Film in Berlin und am Donnerstag in München gezeigt. Und am 25. Dezember kommt er auch in Mönchengladbach und Grevenbroich in die Kinos. Julius bekommt natürlich schulfrei, um mit viel Prominenz über den roten Teppich zu schreiten. Eltern, Geschwister und Großeltern reisen mit an. Und seine Mitschüler in der fünften Klasse des Jüchener Gymnasiums wollen nach den Weihnachtsferien noch geschlossen eine Kinovorstellung besuchen.

Zu Kopf gestiegen ist dem Blondschopf sein Ruhm aber nicht. Julius wollte vor seiner Kinorolle noch Bauer oder Gärtner werden: „Jetzt möchte ich Schauspieler werden“, sagt er und verrät, wofür er seine erste Gage ausgegeben hat: ein Gewächshaus, in dem er Gemüse anbaut. „Den Rest des Geldes habe ich auf einem Konto. Da darf ich erst ran, wenn ich 18 bin“, fügt der aufgeweckte Zehnjährige hinzu, dessen Eltern Simone und Bernd Weckauf eine Bedingung für Julius’ Schauspielerei gestellt haben: „Die Schule geht vor“, sagt der Vater.

Julius war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten in den Sommerferien 2017 neun Jahre alt. Seine Eltern führen, wie Kerkelings Oma Änne, einen Laden – in diesem Fall sind es Schreibwaren an der Bahnhofstraße in Hochneukirch. Dort schreibt Julius jetzt auch schon Widmungen in die Bücher zum Film, auf denen sein Konterfei zu sehen ist. Im Laden der Eltern hatte denn auch Julius’ Entdeckung für den Film seinen Lauf genommen. Kunden hatten im Radio gehört, dass ein Junge für ein Casting gesucht wurde, der dem jungen Hape Kerkeling ähnelt. „Dann ging alles ganz schnell. Gleich mehrere Kunden kamen ins Geschäft und sagten zu uns: Das ist doch eurer Julius!’“, erzählt Bernd Weckauf.

 Julius Weckauf, der talentierte Hauptdarsteller aus Hochneukirch, mit seiner Schauspielerfamilie in dem Kinofilm „Der Junge muss an die frische Luft“.

Julius Weckauf, der talentierte Hauptdarsteller aus Hochneukirch, mit seiner Schauspielerfamilie in dem Kinofilm „Der Junge muss an die frische Luft“.

Foto: Kandzorra, Christian/Kandzorra, Christian (cka)

Unter mehreren Tausend Kandidaten wurde Julius Weckauf dann tatsächlich auch ausgewählt, obwohl er vorher noch keinerlei Erfahrung vor der Kamera hatte. „Im Kindergarten und in der Grundschule hat er sich nie gemeldet, wenn ein Theaterstück aufgeführt wurde“, berichtet Simone Weckauf. Aber beim Casting und am Set entdeckte das junge Talent, das allerdings auch von einer Medienpädagogin unterstützt wurde, ganz schnell seine Spielfreude. Allerdings musste er auch die tragische Szene darstellen, in der sich seine Filmmutter das Leben nimmt. „Das war ja nicht mein Leben. Das habe ich nur gespielt und bin danach wieder in mein Leben zurückgekehrt“, sagt der Zehnjährige und vergleicht seine Filmmutter mit seiner richtigen Mama: „Meine Mama ist viel netter und relativ oft gut drauf“, erklärt Julius Weckauf.

Gut zurecht kam Julius übrigens auch mit Hape Kerkeling: „Das ist ein total sympathischer Mensch. Ich freue mich darauf, ihn heute bei der Premiere wiederzusehen,“ sagt Julius Weckauf.

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