Schulen im Oberbergischen Kreis Bildungskonferenz über digitalen Wandel

Wipperfürth · Mehr als 70 Interessierte aus allgemeinbildenden Schulen im Oberbergischen Kreis waren nach Wipperfürth gekommen, um sich über das Thema „Schule im digitalen Wandel“ zu informieren.

 Die Bildungskonferenz im Engelbert-von-Berg-Gymnasium in Wipperfürth beschäftigte sich auf anschauliche Weise mit dem digitalen Wandel an den Schulen.

Die Bildungskonferenz im Engelbert-von-Berg-Gymnasium in Wipperfürth beschäftigte sich auf anschauliche Weise mit dem digitalen Wandel an den Schulen.

Foto: Jürgen Moll

Sie fand bereits zum elften Mal statt – und musste, wie so viele andere Veranstaltungen auch, in den zwei vergangenen Corona-Jahren wegen der Pandemie ausfallen: die Bildungskonferenz der Bildungsregion Oberberg, veranstaltet vom Bildungsbüro des Oberbergischen Kreises an immer unterschiedlichen Orten im Kreisgebiet. Diesmal fand sie in der Aula des Engelbert-von-Berg-Gymnasiums in Hückeswagens Nachbarstadt Wipperfürth statt. Das Motto der 11. Bildungskonferenz traf dabei genau den Zeitgeist – „Schulen im digitalen Wandel“ lautete es.

Und wie die Leiterin des Bildungsbüros, Anke Koester, mitteilte, sei das Thema bewusst gewählt worden, um den Mitarbeitern der allgemeinbildenden Schulen Denkanstöße und Ideen für den Umgang mit Digitalisierung im Schulalltag zu geben. „Wir haben verschiedene Schwerpunktthemen – etwa die Förderung sprachlicher Bildung, den Bereich der MINT-Fächer oder die Persönlichkeitsbildung. Daraus entwickelt sich jedes Jahr ein Motto für die Bildungskonferenz“, sagte Anke Koester.

Die Bildungskonferenz hatte zwei Impulsvorträge im Angebot, die sich an die mehr als 70 Vertreter allgemeinbildender Schulen aus dem Kreisgebiet richteten. Im Vortrag von Myrle Dziak Mahler, Kanzlerin der Alanus Hochschule in Alfter, ging es darum, wie Sicherheit durch Digitalisierung gewonnen werden, Krisen bewältig werden und Zukunft gestaltet werden könne. Ulrich Nachtkamp von der Bezirksregierung Köln zeigte das Unterstützungssystem der Bezirksregierung im Bereich der digitalen Welt auf. Am Nachmittag schlossen sich mehrere Fachforen an, die sich etwa mit „Social Media Scouts“, den digitalen regionalen Ausbildungsplattformen oder „gefährlichen Trends und Challenges“ in den unterschiedlichen Sozialen Netzwerken beschäftigten.

Der stellvertretende Landrat des Oberbergischen Kreises, Prof. Dr. Friedrich Wilke, konnte in seinem Grußwort ganz praktische Erfahrungen mit der Digitalisierung anbringen, da er auch noch während der Pandemie einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Köln gehabt habe. „Auf der einen Seite hat die Pandemie Dinge möglich werden lassen, von denen man nicht geglaubt hatte, dass sie schon möglich seien. Aber auf der anderen Seite, habe ich viele Monate lang keinen einzigen Studierenden persönlich gesehen“, sagte Wilke. Die Herausforderungen, die sich daraus für alle Beteiligten ergeben würden, seien immens und würden auf mehreren Ebenen stattfinden. „Sowohl Lehrer als auch Schüler mussten und müssen viel lernen – eine Gesamtstrategie ist hier nötig“, sagte der stellvertretende Landrat. Lehrer müssten inspiriert werden, ihre Schüler auf die digitale Welt vorzubereiten. Wie schnell – letztlich: wie unfassbar schnell – die Digitalisierung vorangeschritten ist, machte Boris Preuss, Abteilungsdirektor Schulabteilung bei der Bezirksregierung Köln, an einem geradezu alltäglichen Beispiel deutlich. Er hielt ein iPhone hoch. „Der 9. Januar 2007 ist 15 Jahre her, damals hat das erste iPhone das Licht der Welt erblickt. Was sich seitdem getan hat, ist gerade angesichts der kurzen Zeitspanne immens“, sagte Preuss. Dabei stelle sich die Frage, ob man die Rasanz dieser Entwicklungen überhaupt noch steuern könne. „Fakt ist – wir müssen da mitmachen und sollten uns die positiven Aspekte herauspicken“, sagte der Abteilungsdirektor. Das gelte ganz genau auch für die Schulen, von der ersten Klasse bis zu den Abschlussklassen. „Ich wage einmal das Gedankenspiel, was gewesen wäre, wenn die Pandemie im Jahr 2006 stattgefunden hätte – machen wir uns nichts vor: die Schulen wären geschlossen geblieben“, sagte Preuss. Sicherlich hätte man auch irgendwie darauf reagiert, aber alles wäre viel schwieriger und auch risikobehafteter gewesen. „Bei allen Schwierigkeiten, bei allem, wo es im Gebälk gequietscht und geächzt hat – es war ein Mehrwert, dass wir die Digitalisierung haben, dass wir die Instrumente nutzen konnten“, sagte Preuss . Wichtig sei aber auch der persönliche Austausch zu diesem Thema – wie er im Zuge der Bildungskonferenz eben möglich sei.

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