Hückeswagen Winter überrascht auswärtige Lkw-Fahrer

Hückeswagen · Nachdem das Sturmtief "Xaver" Hückeswagen am Donnerstag weitestgehend verschont hatte, kam in der Nacht zu Frei-tag der Schnee. Es gab zwar kaum Unfälle, dafür standen an einigen Steigungen Lkw quer, die den Verkehr behinderten.

 Schnee schaufeln war gestern bei vielen Hückeswagenern Frühsport. Auch die Räumfahrzeuge waren im Dauereinsatz. Bei Calao Bademode im Gewerbegebiet Winterhagen-Scheideweg hatte der Wintereinbruch ungewöhnliche sommerliche Einblicke parat.

Schnee schaufeln war gestern bei vielen Hückeswagenern Frühsport. Auch die Räumfahrzeuge waren im Dauereinsatz. Bei Calao Bademode im Gewerbegebiet Winterhagen-Scheideweg hatte der Wintereinbruch ungewöhnliche sommerliche Einblicke parat.

Foto: Stephan Büllesbach

Der Weg zur Arbeit endete für einen Autofahrer gestern Morgen auf der Leitplanke. Gegen 7.20 Uhr war der Wagen auf der B 237 zwischen Kammerforsterhöhe und Winterhagen in der scharfen Kurve in Höhe der Einmündung Schmalbeinsweg auf schneeglatter Fahrbahn ins Rutschen gekommen. Der Fahrer konnte seinen Pkw nicht mehr stoppen und fuhr auf die Leitplanke.

 In die Leitplanke gerutscht und auf der Gegenfahrbahn gestrandet: Dieser belgische Lkw behinderte gestern den Verkehr auf der B 237 nahe des Brunsbachtals.

In die Leitplanke gerutscht und auf der Gegenfahrbahn gestrandet: Dieser belgische Lkw behinderte gestern den Verkehr auf der B 237 nahe des Brunsbachtals.

Foto: Büllesbach

Wer gestern Morgen zur Arbeit fuhr, musste viel Geduld mitbringen. Denn nach dem Wintereinbruch in der Nacht waren die meisten Straßen zwar geräumt, doch es schneite bis in den späten Vormittag unaufhörlich und stark. Daher waren die Fahrbahnen schnell wieder mit einer dicken Schneeschicht überzogen; an manchen Streckenabschnitten bildete die festgefahrene Schneedecke einen gefährlichen, weil spiegelglatten Untergrund. Insgesamt ereigneten sich auf Hückeswagener Gebiet zwei Unfälle, die von der Polizei aufgenommen wurden. Kreisweit krachte es bis in den Morgen 20 Mal, teilte Polizei-Sprecher Jürgen Dzuballe auf BM-Anfrage mit. "Verletzte hat es glücklicherweise keine gegeben", sagte er.

Probleme bereitete der starke Schneefall vor allem Lkw-Fahrern an Steigungen und Gefällen. So war gegen 8.30 Uhr ein belgischer Sattelzug auf der B 237 zwischen Brunsbachtal und Kammerforsterhöhe, etwa 100 Meter nach der Fußgängerampel oberhalb des Bürgerbads, in einer leichten Linkskurve auf die Gegenfahrbahn gerutscht — die Leitplanke verhinderte, dass er die Böschung herunterstürzte. Der Verkehr musste einspurig an dem Lkw, der entgegen der Fahrtrichtung stand, vorbeifahren. Da sämtliche Fahrzeuge aber wegen der Witterung langsam unterwegs waren, war die Gefahr nicht sonderlich groß.

Auf der K 5 erwischte es zwischen Altenholte und Kobeshofen einen russischen Lkw-Fahrer kalt: Auch er war mit seinem schweren Fahrzeug ins Rutschen geraten und stand nun auf der abschüssigen Strecke schräg zur Fahrbahn. Auch hier mussten die Autos und andere Lkw vorsichtig an der Unfallstelle vorbeifahren.

Ulrich Grolewski hatte das Verkehrschaos in der Nacht in seinem Betrieb fast hautnah miterlebt. Der Hückeswagener arbeitet als Disponent bei dem Remscheider Abschleppdienst Sassenhausen, der auch im Auftrag des ADAC unterwegs ist: "In der Nacht war die Hölle los. Wir waren mit unsern Abschleppfahrzeugen ununterbrochen in Remscheid, Solingen, auf der A 43 und A 46 unterwegs", erzählte er. Eineinhalb Stunden habe er anschließend gebraucht, um mit dem Bus nach Hause zu kommen. Dann stand nach der Nachtschicht erst einmal das Schneeschippen an der Friedrichstraße an.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort