Hückeswagen Heike Cosler hört als VHS-Leiterin auf

Hückeswagen · Aus beruflichen Gründen gibt Heike Cosler nach zwölf Jahren spätestens Ende Januar die Leitung der VHS-Abteilung ab. Die 50-Jährige bedauert, dass es schwierig geworden ist, für Hückeswagen Dozenten zu finden.

Heike Cosler ist studierte Diplom-Agraringenieurin, doch ihre berufliche Welt sind seit geraumer Zeit Messen im gesamten Bundesgebiet. Ob in Düsseldorf, Köln oder Nürnberg — die 50-jährige Hückeswagenerin tourt als Teilzeitkraft für die Wuppertaler Firma Kraft Messeservice durch die gesamte Republik und kümmert sich etwa um den Aufbau, die Betreuung der Gäste oder die Buchung der Hotelzimmer.

Da bleibt für die Leitung der Hückeswagener Abteilung der Volkshochschule (VHS) kaum noch Zeit.

Ganz besonders deutlich wurde das im September. "Es war Semesteranfang, und ich bekam in Nürnberg auf der Messe ständig Anrufe auf meinem Handy von Leuten, die sich für Kurse anmelden wollten", erzählt Heike Cosler im Gespräch mit der BM. Zwar hatte sie den Interessenten helfen können, doch ihr sei klar geworden, dass das im Grunde genommen nicht der richtige Weg ist. "Ich habe daher beschlossen, aufzuhören", sagt sie. Im Oktober kündigte die Hückeswagenerin der Leiterin der Kreisvolkshochschule (KVHS) Renée Scheer ihren Entschluss an.

Zum 1. August 2001 hatte Heike Cosler die Nachfolge von Doris Ebertz angetreten. "Die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht", versichert sie. Sie sei abwechslungsreich, und durch sie habe sie viele Menschen kennengelernt.

Als sie vor zwölf Jahren das Amt übernahm, verband der damalige KVHS-Leiter Dr. Michael Posth die Hoffnung auf neue Impulse in der Hückeswagener VHS-Arbeit. Diese erfüllten sich letztlich nicht. Verantwortlich dafür macht Heike Cosler zwei Dinge: "Es ist schwierig geworden, Dozenten für Hückeswagen zu finden", sagt sie. Daher kommt das Programm schon seit Jahren nicht mehr über das übliche Angebot hinaus. Zum anderen kritisiert die Hückeswagenerin, dass die KVHS den Kreisnorden ein wenig stiefmütterlich behandelt. Für die Kommunen im Kreissüden ließen sich viele attraktive Angebote finden, für Hückeswagen und Umgebung dagegen nicht.

Als Beispiel erinnert Heike Cosler an Posths Lieblingsprojekt "junge vhs". Mitte der 2000er-Jahre sollte vor allem Wert darauf gelegt werden, Jugendliche und junge Erwachsene für die Bildungsangebote der VHS zu gewinnen. In der Schloss-Stadt waren "junge" VHS-Kurse jedoch nach kürzester Zeit wieder aus dem Programmheft verschwunden. "Im Süden dagegen wurde beispielsweise Bogenschießen angeboten", erinnert sich Heike Cosler. Mit ein Grund für diese Entwicklung waren die fehlenden Dozenten. "Die ,junge vhs' ist in Hückeswagen leider eingeschlafen."

Immerhin ist es ihrer Initiative zu verdanken, dass es zwischenzeitlich doch einige neue Dozenten in die Schloss-Stadt zog. "Es gab auch einige gute Jahre", betont sie. Und die 50-Jährige hat die KVHS darauf aufmerksam gemacht, den Internetauftritt serviceorientierter zu gestalten: Waren bislang die Kurse wie im Programmheft nach Städten sortiert, können Interessierte nun auch direkt nach ihrem Wunschkursus suchen.

(RP)
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