Weltenbummler aus Hückeswagen Viele Abschiede und ein Jubiläum

Kantabrien · Die Hückeswagener Carsten Konsen und Sina Schubert erkunden seit eineinhalb Jahren die Welt und berichten davon in einem Tagebuch.

 Ein letztes gemeinsames Foto vor dem Abschied (v. l.): Thorben, Carsten, Sina, Hanne und Peter.

Ein letztes gemeinsames Foto vor dem Abschied (v. l.): Thorben, Carsten, Sina, Hanne und Peter.

Foto: Carsten Konsen

Die Zeit rast! Das muss ich wahrscheinlich niemandem erklären. Eben waren wir noch auf einer Hochzeit in der Heimat, schon sind wir wieder an der Algarve. Und nur einen gefühlten Augenschlag später verlassen wir Portugal und stehen an der Küste Kantabriens. Zwischendrin standen viele Abschiede und ein kleines Jubiläum.

Manchmal ist es einfach verrückt, welch große Verbindung man zu Menschen aufbauen kann, die man auf Reisen kennenlernt. Natürlich hat man gemeinsame Leidenschaften und begegnet sich somit auf einem Basisverständnis. Und doch ist es immer wieder faszinierend, wie schwer einem Abschiede von diesen Menschen fallen, die man ein paar Wochen zuvor noch gar nicht kannte.

 Der Playa de Merón erstreckt sich über rund 3500 Meter. Im Hintergrund sind San Vicente de la Barquera und die Picos de Europa zu sehen.

Der Playa de Merón erstreckt sich über rund 3500 Meter. Im Hintergrund sind San Vicente de la Barquera und die Picos de Europa zu sehen.

Foto: Sina Schubert

Vor unserem Intermezzo in Hückeswagen hatte sich bereits eine kleine Gruppe an Freunden gebildet, die uns begleiteten. Peter aus Österreich, Jonas aus Essen, Flo und Steffi aus Süddeutschland sowie Hanne, Thorben, Henry und Ida aus Norwegen waren für rund zwei Monate unsere (beinahe) täglichen Begleiter. Vollkommen unterschiedliche Charaktere und Persönlichkeiten, die sich trotzdem perfekt verstanden und im Surfen und Busleben gemeinsame Leidenschaften teilten.

Betrachtet man unsere Berufe und Lebenswege, hätte man auch denken können, es wäre der Betriebsausflug einer großen Kreativagentur. Von der Innenarchitektin (Sina) und dem Fotografen (Flo) über die Grafikdesigner (Hanne) und den Virtual Effects Artist (Thorben) bis hin zum Yoga-Lehrer (Henry) und Social-Media- und Marketing-Berater (Peter, waren wir eine Gruppe mit vielen unterschiedlichen kreativen Einflüssen und Berufen. Und ich, der gelernte Bankkaufmann und BWLer durfte als Buchhalter der Firma ausnahmsweise mal mitfahren. Ein bunter Haufen, aber gerade deshalb so unglaublich spannend und vielseitig. Und jeder mit dem eigenen Ansatz, sein Leben im Bus zu führen und zu finanzieren.

 In San Vicente de la Barquera angekommen, standen Sina Schubert und Carsten Konsen zusammen mit Emanuel und seinem grünen VW LT direkt am Strand.

In San Vicente de la Barquera angekommen, standen Sina Schubert und Carsten Konsen zusammen mit Emanuel und seinem grünen VW LT direkt am Strand.

Foto: Sina Schubert

Anfang Mai trennten sich jedoch unsere Wege. Wir nahmen Abschied von unseren neuen Freunden und unserer zweiten Heimat, der Algarve. Während Peter und Jonas zurück in die Heimat fuhren, verschlug es Hanne und Thorben nach Südspanien, wo sie Thorbens Schwester besuchten. Wir hingegen fuhren geradewegs nach San Vicente de la Barquera im Norden Spaniens, wo uns bereits Emanuel erwartete. Ihn hatten im vergangenen Jahr in Portugal kennengelernt und mit ihm etwa sechs Wochen zusammen an der Algarve verbracht. Mittlerweile ist Emanuel ein Freund von uns. Deshalb war die Vorfreude auf das Wiedersehen groß.

Mit ihm genossen wir zwei Wochen an der Kantabrischen Küste. Bei selbst gekochten Meeresfrüchten sprachen wir über bevorstehende Projekte, das Surfen, die Arbeit und unsere Pläne – Emanuel ist der Gründer des Hut-Lables „Mojak Outdoor – Gypsy Headwear“. So groß die Vorfreude auch war, so schwer fiel der Abschied. Aber wir haben mittlerweile gelernt, dass Kennenlernen und Abschiednehmen zum Leben im Bus untrennbar dazugehören.

 Der Blick vom Wasser auf San Vicente de la Barquera und die Picos de Europa.

Der Blick vom Wasser auf San Vicente de la Barquera und die Picos de Europa.

Foto: Sina Schubert

Der Monat Mai war aber nicht nur von Abschieden geprägt, as gab auch was zu feiern. Unser eBook „DIY-Campervan“ feierte rund einen Monat vor seinem Einjährigen ein rundes Jubiläum: Wir haben das 500. eBook verkauft. Wir sind super-glücklich, froh und auch ein bisschen stolz, dass wir mehr als 500 Menschen dabei helfen konnten, ihren Traum vom eigenen, selbst ausgebauten Campervan zu erfüllen. Und noch viel glücklicher, weiterhin die Hilfsorganisation „buhay“, die sich um Straßenkinder auf den Phillippinen kümmert, mit zehn Prozent des Gewinns zu unterstützen.

Mitte Juni verschlägt es uns mal wieder nach Deutschland. Denn wir folgen einer Einladung in den Norden, von der wir sicherlich beim nächsten Mal berichten werden. Und den Sommer verbringen wir, wie auch im vergangenen Jahr, in unserer alten Heimat: im schönen Hückeswagen.

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