In Kent School bei Waldniel erwischt Statt der Geister sahen Hückelhovener die Polizei

Hückelhoven/Schwalmtal · Vier junge Männer aus Hückelhoven hat eine Polizeistreife in der verlassenen Kent School bei Waldniel erwischt – mit Messern und Waffen. Der Besuch im „lost Place“ hat nun juristische Folgen.

 Bei Waldniel, unweit von Wegberg, liegt die verlassene Kent School. Das Gelände zieht Abenteuerlustige an, die sich aber beim Betreten des Geländes strafbar machen.

Bei Waldniel, unweit von Wegberg, liegt die verlassene Kent School. Das Gelände zieht Abenteuerlustige an, die sich aber beim Betreten des Geländes strafbar machen.

Foto: Busch, Franz-Heinrich (bsen)/Busch, Franz Heinrich (bsen)

Die verlassenen Gebäude der ehemaligen Kent School, zu denen auch eine Kirche zählt, zogen offenbar vier junge Männer aus Hückelhoven im Alter zwischen 17 und 22 Jahren magisch an. Sie wurden jedoch auf dem Privatgelände erwischt, die Polizei schrieb Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs und Waffenbesitzes.

Immer noch zieht das Gelände der ehemaligen Kent School in Waldniel unweit von Wegberg nach Erfahrung der Kreispolizei Viersen ungebetene Besucher an, da es in Internetforen als „Spuk- oder Gespensterort“ bei interessierten Menschen offenbar eine hohe Anziehungskraft ausübt. Am Freitagabend widerstanden vier Hückelhovener dieser Anziehungskraft nicht und kletterten laut Polizei über den Zaun auf das Privatgelände. Dieser Hausfriedensbruch blieb nicht unbeobachtet. Die Einsatzkräfte der Polizei überprüften die vier Eindringlinge und fanden bei ihnen Messer und Schreckschusspistolen mit Munition, was ihnen zur Anzeige wegen Hausfriedensbruchs noch eine wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz beschert.

Die Viersener Polizei appellierte einmal mehr: „Dieser Eventtourismus sollte seine Grenzen an der Einfriedung des Geländes haben. Es handelt sich nämlich bei dem großen Areal um Privatgelände, das ohne die Erlaubnis des Eigentümers nicht betreten werden darf.“ Leider müsse die Kripo sich aber immer wieder mit Strafanzeigen beschäftigen: „Menschen mit einem Faible für Mythen, Vampire oder andere Gespenster dringen immer wieder widerrechtlich und gelegentlich auch durch Beschädigen fremden Eigentums (Zaun durchschnitten) auf das Gelände ein, in der Hoffnung, die Spukgestalten anzutreffen. Die Wahrscheinlichkeit, Polizisten im Einsatz anzutreffen, ist aber deutlich größer“, so eine Polizeisprecherin. Die Folge des Betretens seien dann keine außerirdischen Kontakte, sondern Begegnungen mit wahrhaftigen Polizisten, die folge- und kostenträchtige Gerichtsverfahren nach sich ziehen können. Also bittet die Polizei im Kreis Viersen noch einmal darum, das Privateigentum und die Gesetze zu achten und sich keinen Zugang auf das Privatgelände zu verschaffen: „Wenn Sie an der Kent-School interessiert sind, so müssen Sie hoffen, dass sich der Vampir oder Geist bis an den Zaun heran traut, vor dem die Eventtouristen bitte auf sein Erscheinen zukünftig warten mögen.“

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