Beim KAI in Hückelhoven Verstärkung für Integrationsarbeit im Rot-Kreuz-KAI

Hückelhoven · DRK-Mitarbeiterin Julie Ilner führt seit eineinhalb Jahren sozialraum-orientierte Arbeit durch. Kaan Cevahir wird dazu (inter-)kulturelle Projekte verwirklichen.

 Juli Ilner und Kaan Cevahir arbeiten im KAI Hückelhoven.

Juli Ilner und Kaan Cevahir arbeiten im KAI Hückelhoven.

Foto: DRK Hückelhoven

DRK-Mitarbeiterin Julie Ilner führt seit eineinhalb Jahren sozialraum-orientierte Arbeit durch. Kaan Cevahir wird dazu (inter-)kulturelle Projekte verwirklichen. Es hatte im Kreis Heinsberg nach einer Vakanz das Interesse bestanden, erneut eine Integrationsagentur (IA) einzurichten. Julie Ilner, die den Hückelhovener DRK-Kristallisationspunkt (KAI) Rheinstraße leitet, nahm Mitte 2018 dort ihre Tätigkeit als Integrationsfachkraft auf. Verstärkung hat sie zu Jahresbeginn in Person von Kaan Cevahir erhalten. Künftig werde es viele Berührungspunkte geben, kündigt Cevahir an. Sein Schwerpunkt wird sein, das Kulturprofil des Roten Kreuzes zu schärfen und sich auf (inter-)kulturelle Projekte und Bildung zu konzentrieren. Er promoviert in Musikwissenschaft und forscht zu deutsch-türkischen Musikbeziehungen.

Die sozialraumorientierte Arbeit stellt eine von insgesamt vier großen Bereichen der IA dar: neben interkultureller Öffnung von Unternehmen und Kommunen, Antidiskriminierungsarbeit und Förderung des bürgerschaftlichen Engagements. „Dabei können wir Schwerpunkte setzen“, erläutert Migrationswissenschaftlerin Julie Ilgner, „die Arbeitsweise ist sehr bedarfsorientiert und richtet sich danach, wo es Lücken gibt und wie diese gefüllt werden können.“ Bisher hat sie vor allem eine große Gruppe geflüchteter Frauen sowie Menschen, die teils Jahrzehnte in Deutschland leben, mit ihren Angeboten angesprochen. Ein anderer Schwerpunkt lag auf der Vernetzung: Sie stellte sich und ihre Arbeit in Arbeitskreisen vor. Kaan Cevahir sieht in seiner neuen Anstellung die Chance, gewonnene Erkenntnisse praxisnah herunter zu brechen. In Hückelhoven aufgewachsen, lebt er nach wie vor in der Stadt und war bereits in verschiedenen Stiftungen, Kultur- oder Sportorganisationen aktiv. Im Sportverein AS-KA-DO – ein Stützpunktverein im Bundesprogramm „Integration durch Sport“ – ist er nach wie vor sehr engagiert. Zudem wollen beide die Antidiskriminierungsarbeit ausweiten. Um diskriminierende Strukturen zu ändern, möchten sie mit Unternehmen, Schulen, Vereinen und Privatpersonen Konzepte und Projektideen entwickeln sowie bieten sie ihnen wissenschaftlich untermauerte Beratungen zur Begleitung und Lenkung an. Und für unterschiedliche Veranstaltungen steht im KAI ein zusätzlicher großer, neuer Raum zur Verfügung. Diesen wird das Familienbildungswerk für Eltern-Kind-Angebote, Gesundheitskurse und Vorträge nutzen, erzählen sie, und es können darin Musiker und Tänzer auftreten. Falls diese Beratung zur Förderung eigener Projekte oder Vermittlung in andere benötigen, können sie sich ab sofort in der Agentur melden.

Der DRK-Kristallisationspunkt gegen Armut durch Integration (KAI), Rheinstraße 103, Hückelhoven, ist Montag, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 12 Uhr geöffnet – zu dieser Zeit berät auch Samira Saadi Geflüchtete und Migranten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort