Fabry Antik- und Trödelmarkt „Schätzchen“ wechseln ihre Besitzer

Hilden · Der Neustart des Fabry Antik- und Trödelmarktes findet ein interessiertes Publikum. Nicht alle der zahlreichen Besucher achteten beim Bummel auf die bestehenden Corona-Hygiene- und Abstandsregeln.

 Der Hildener Marianus Krall verkauft antike Schätze aller Art auf dem Fabry Antik- und Trödelmarkt.

Der Hildener Marianus Krall verkauft antike Schätze aller Art auf dem Fabry Antik- und Trödelmarkt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Sonnenlicht durchflutet die Hildener Innenstadt, wo sich nach einer langen Zeit des Wartens endlich wieder Stände finden. Beladen sind sie mit Porzellan und Glas, mit Büchern und CDs, mit Blechschildern und Blechspielzeug, Puppen, Skulpturen, Ledertaschen. Es ist der Fabry Antik- und Trödelmarkt, der zahlreiche Besucher in die Fußgängerzone lockt.

Die Stimmung ist unbeschwert, trotz der Corona-Sicherheitsauflagen – man könnte sagen, dass sie zuweilen etwas zu sorglos ist. Zwar folgen die meisten Besucher den Auflagen und tragen einen Mund- und Nasenschutz, aber längst nicht alle. Immer wieder sieht man maskenlose Gesichter mitten im Getümmel an den Ständen stehen, Abstand zum nächsten Besucher kaum mehr als zehn Zentimeter. Vielleicht liegt es an der Freude, dass endlich wieder ein öffentlicher Trödelmarkt stattfindet, vielleicht gibt es aber auch immer mehr Menschen, die Corona für keine Gefahr mehr halten.

„Wenn ich jemanden ohne Maske sehe, dann mache ich einen Bogen um den“, erklärt Besucherin Martina Petri. Sie trage die Maske nicht nur an den Ständen, sondern auch auf den Wegen dazwischen. „Man sieht doch, dass hier so viele Leute sind, dass man gar keine eineinhalb Meter Abstand halten kann“, meint sie, „von zwei Metern ganz zu schweigen.“ Martina Petri schüttelt den Kopf. „Unvernünftige Leute gibt es wohl immer.“ Trotzdem möchte sie sich den Spaß am Trödeln nicht verderben lassen. „Ich finde es toll, dass der Markt heute stattfinden kann“, sagt sie. „Ich habe das Leben in der Innenstadt vermisst.“

Nicht nur sie ist froh, dass endlich wieder getrödelt wird in Hilden, auch Marianus Krall, der an seinem Stand einen alten Plattenspieler laufen lässt. „Das ist mein erster Markt, den ich in diesem Jahr überhaupt mache“, verrät er. „Ich besuche Antikmärkt und eigentlich wollte ich in diesem Jahr so richtig durchstarten.“ Daraus wurde wegen der Pandemie natürlich nichts. Marianus Krall hat einen Laden „mit gebrauchten Sachen“ in Hilden. Die sucht er sich bei Wohnungsauflösungen zusammen. Da sind Antik- und Trödelmärkte ein zweites Standbein. Krall zeigt sich zufrieden. „Es läuft heute gar nicht so schlecht.“ Trotz Corona. Ob er weitere Trödelmärkte in naher Zukunft besuchen wird, macht er auch vom Erfolg in Hilden abhängig. „Das ist jetzt ein Testlauf.“

Eva Wiese hat ebenfalls bereits gute Geschäfte gemacht. „Schon beim Auspacken lief es ganz gut“, erzählt sie. An ihrem Stand gibt es von bunten Kristallgläsern über Porzellangeschirr bis hin zu kostbaren Figürchen jede Menge Auswahl. „Die Figur ist schon sehr alt, vor dem Krieg“, erzählt sie und zeigt ein kleines Porzellan-Figürchen mit Herz. „Die ist noch von meinem Vater.“ Auch die Besucher haben ihr positive Rückmeldungen gegeben. Auf dem Trödelmarkt in Hilden ist sie immer gern. Die Atmosphäre findet sie heute jedoch „ein bisschen sämig. Es könnte mehr sein.“ Aber das ist wohl der Spagat in Corona-Zeiten zwischen Vernunft und Sorglosigkeit.

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