Hilden Röstfrischer Kaffee aus Hilden

Hilden · Zuwachs im Gewerbepark Süd: eine Kaffeerösterei. Beliefert werden Gastronomie und Supermärkte. Ein Webshop folgt.

Kaffeerösterei Kontor GmbH startet im Gewerbepark Süd Hilden
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Neue Kaffeerösterei nimmt Betrieb in Hilden auf

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Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wer in die Nähe des Gründerzentrums auf dem Gelände des Gewerbeparks-Süd an der Hofstraße 64 kommt, dem weht bereits ein zartes Kaffee-Aroma entgegen. Das verstärkt sich enorm, wenn man die Räume der „Kaffee Manufaktur Rheinland“ betritt. Denn hier befindet sich eine der wenigen Kaffee-Röstereien der Region, die im Januar ihren Betrieb aufgenommen hat. Die beiden Hildener Michael Duwe und Dirk Schlieter haben sich zusammengetan, um Hilden und Umgebung mit ganz besonderen Kaffeeröstungen zu versorgen.

„Ich habe zwanzig Jahre in Hamburg in einem großen Entertainment-Unternehmen gearbeitet“, erzählt Michael Duwe. In der Speicherstadt habe er stets den Duft frisch gerösteten Kaffees in der Nase gehabt, bis der Wunsch in ihm wuchs, selbst so etwas zu machen. Mit diesem Wunsch kehrte er in seine Heimatstadt zurück und setzte ihn sogleich in die Tat um. Im Gründerzentrum des Gewerbeparks-Süd fanden sich geeignete Räumlichkeiten, die von der Wirtschaftsförderung unterstützt werden.

„Wir fördern Existenzgründer mit einem Mietzuschuss“, sagt Kai Kröger, Leiter der Wirtschaftsförderung Hilden. In den Räumen stehen zwei ungewöhnliche Maschinen. „Das ist ein Entsteiner“, erklärt Michael Duwe. Hier wird der gelieferte Kaffee per Druckluft von Steinen befreit. Daneben steht der Kaffeeröster. Röstmeister Dirk Schlieter gibt die Kaffeebohnen oben in einen großen Trichter. Noch sind sie zart olivgrün, sehen ein wenig wie Erdnüsse aus und riechen überhaupt nicht nach Kaffee, sondern eher nach Heu.

Zuerst wird vorgeheizt, der Kaffeeröster wird mit Gas betrieben. Wenn die Temperatur stimmt, entleert Schlieter den Trichter in den Röster. Dort werden die Bohnen herumgeschleudert. „Das ist wie eine Waschmaschine“, erklärt Duwe. Durch ein kleines Sichtfenster ist das Gasfeuer zu sehen, durch ein zweites die Kaffeebohnen. Mittels eines Schublädchens lassen sich immer wieder einige Bohnen herausnehmen, um den Röstvorgang zu überwachen. „Jede Bohne hat ihre Besonderheit“, sagt Michael Duwe, „jedes Land hat andere Bohnengrößen.“ Dementsprechend muss der Röstvorgang sein.

Espresso wird länger geröstet als Filterkaffee. Wieder zieht Dirk Schlieter die Schublade heraus, dieses Mal dampfen die Kaffeebohnen bereits. Und dann kommt der Moment, auf den die Kaffeeröster gewartet haben – die Kaffeebohnen krachen zum ersten Mal. „Es hört sich an wie Popcorn“, meint Schlieter. Das ist das Zeichen, dass der Röstvorgang zum Ende kommt. Kurz darauf lässt Schlieter die Kaffeebohnen in die Auffangschale fließen, wo sie mittels Lüfter einige Minuten abgekühlt werden. Nun sind sie schön dunkelbraun und sehen knackig aus. Aber der Duft hat sich immer noch nicht voll entwickelt. „Zuerst müssen sie noch eine Weile ausgasen“, verrät Michael Duwe.

 Dirk Schlieter an der Röstmaschine. Die frisch gerösteten Bohnen duften noch nicht so stark nach Kaffee. Das Aroma entwickelt sich erst  später.

Dirk Schlieter an der Röstmaschine. Die frisch gerösteten Bohnen duften noch nicht so stark nach Kaffee. Das Aroma entwickelt sich erst  später.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)
  Inhaber Michael Duwe zeigt einige Sorten der an der Hofstraße hausgemachten Kaffeeröstungen.

 Inhaber Michael Duwe zeigt einige Sorten der an der Hofstraße hausgemachten Kaffeeröstungen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die „Kaffee Manufaktur Rheinland“ hat verschiedene Kaffeesorten mit originellen Namen im Angebot, wie „Juten Morgen, Sunnesching“ oder „Heimatliebe Düsseldorf“ und „Roast in Peace“. „Wir haben Kaffee aus Brasilien, Honduras, Kolumbien und drei Sorten aus Indien, die sehr fruchtig sind“, erzählt Duwe. In Zukunft wird auch Kaffee von einer Kooperative aus Mexiko hinzukommen. „Die engagiert sich für die Leute vor Ort, hat eine Schule gebaut, stellt Unterkünfte“, weiß Duwe, der bereits eine Reise nach Mexiko geplant hat.  „Wir können bis zu 300 Kilo Kaffee am Tag rösten“, verrät Michael Duwe. Doch den beiden Kaffeeleuten kommt es vor allem auf die Qualität an. Deshalb haben sie ihre Röstungen auch gemeinsam mit einem Kaffee-Sommelier entwickelt. Der Gewerbepark ist froh über den neuen Mieter, wie Immobilienverwalter Stephan Bleyel betont: „Das ist mal etwas Innovatives.“

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