Hilden/Haan Fitness-Studios hoffen auf neue Regelung

Hilden/Haan · Seit dem 28. Dezember gilt in NRW die 2G-Plus-Regelung in Fitnessstudios. Doch die ist ab Donnerstag schon wieder Geschichte – zumindest für die Geboosterten. Auch Testungen vor Ort sind möglich.

 Stefan Spillner von der Sportmühle ist unzufrieden mit der 2G-Plus-Regelung.

Stefan Spillner von der Sportmühle ist unzufrieden mit der 2G-Plus-Regelung.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Am Eingangsbereich der Sportmühle in Hilden staut es sich. Mehre Kunden sind fast zeitgleich gekommen, um das Fitnessstudio an der Berliner Straße zu besuchen. Bevor sie nach einander eintreten können, muss das Personal erst noch bei jedem Gast den aktuellen Test, das Impfzertifikat und den Personalausweis kontrollieren. „Das dauert deutlich länger als sonst“, beklagt Stefan Spillner, Geschäftsführer der Sportmühle.

In den Fitnessstudios in Nordrhein-Westfalen gilt seit dem 28. Dezember für Mitglieder die 2G-Plus-Regelung. Demnach müssen immunisierte Personen, die in Innenräumen Sport ausüben möchten, zusätzlich eine Bescheinigung über einen höchstens 24 Stunden zurückliegenden negativen Schnelltest oder einen maximal 48 Stunden alten PCR-Test vorzeigen. Diese Regelung ist bis zum 12. Januar gültig sein. Ab Donnerstag, 13. Januar, tritt eine neue Corona-Schutzverordnung in Kraft. Demnach müssen Menschen mit Auffrischungsimpfung im Freizeitsport keinen Test mehr vorlegen.

Der größere Aufwand, den eine Testung mit sich bringt, habe viele Trainierende abgeschreckt. ,„Dadurch haben wir deutlich weniger Besucher“, sagt Stefan Spillner. Gefühlt seien es etwa 40 Prozent weniger in der Sportmühle, genaue Zahlen hat er aber nicht. Da der Check-In deutlich länger dauere, hatte Spillner schon überlegt, ob es eine Alternative sei, in der Sportmühle selbst Schnelltest anzubieten. Nach neuer Verodnung ist es jetzt sogar möglich, dass sich Kunden in Fitnessstudios direkt vor Ort testen, erklärte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Dienstag.

„Alles was erleichtert, ist besser“, erklärt Monica Lanzendörfer, Geschäftsführerin von Fit-in Haan. Sie begrüßt es, dass durch den Wegfall der Testungen für die Geboosterten ein Anreiz geschaffen wird. „Die Tests nehmen vielen die Spontanität für den Sport.“ Die Neuregelung sei nun ein kleiner Lichtblick.

„Viele Leute haben sich nicht entmutigen lassen“, sagt Filiz Özdemir, die mit ihrem Mann das Studio „Clever Fit“ Auf dem Sand 6 in Hilden betreibt. „Es gibt immer Leute, die rumnörgeln, aber jetzt auch gerade zum Jahresbeginn gibt es viele Sportwillige. Der Januar boomt immer, wenn es auch etwas weniger Kunden sind als in den Vorjahren.“ Viele ihrer Kunden hätten bereits von dem Wegfall der Testpflicht bei Geboosterten gehört und könnten es kaum erwarten.

Beim Fitness- und Gesundheitsstudio City-Fit des Haaner TV sind es insbesondere die älteren Mitglieder, die aufgrund der 2G-Plus-Regelung dem Sport fern bleiben. „Einige wissen gar nicht, wie man Termine bei einem Schnelltestzentrum mit dem Handy vereinbart und stehen dann in langen Warteschlangen“, erklärt Anja Havenstein von der Geschäftsstelle des HTV. Für die Generation unter 50 sei dies kein Problem.

Auch wenn die Branche während der Pandemie bereits einiges hat einstecken müssen, ist für diesen Sommer ein neues Fitnessstudio Essener Kette Fitx geplant, das hatte bereits Ende 2021 an der Forststraße eröffnen wollen. „Die ist auf den Sommer 2022 verschoben“, berichtet FitX-Sprecherin Johanna Pistor. Das Studio an der Forststraße 1 wird etwa 1800 Quadratmeter haben mit verschiedenen Trainingsbereichen vom Anfänger bis zum Profi. „Bundesweit stehen noch vergleichsweise gut da, bei uns lag der Verlust deutschlandweit nur bei etwa 15 Prozent während des Lockdowns“, erklärt Pistor.

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