Hilden Unternehmer sind voller Zuversicht

Hilden · Der Hildener Industrie-Verein und die Stadtmarketing GmbH haben Betriebe zu ihren Aussichten und Erwartungen für das neue Jahr befragt.

 NRW-Wirtschatsminister Andreas Pinkwart besucht Kukko, Weltmarktführer für Abziehwerkzeuge. Rechts Inhaber Michael Kleinbongartz.

NRW-Wirtschatsminister Andreas Pinkwart besucht Kukko, Weltmarktführer für Abziehwerkzeuge. Rechts Inhaber Michael Kleinbongartz.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Hildener Industrie-Verein und die Stadtmarketing Hilden GmbH haben wieder Hildener Unternehmen zu ihren Aussichten und Erwartungen für 2022 befragt.

44 Prozent sehen die Geschäftsaussichten ihrer Unternehmen so wie im vergangenen Jahr (2021 waren es noch 47 Prozent), 22 Prozent erwarten eine Verschlechterung (Vorjahr 31 Prozent). Bessere Geschäftsaussichten erwarten sogar 33 Prozent (Vorjahr 22 Prozent).

57 Prozent erwarten keine Änderung bei der Belegschaft (Vorjahr 23 Prozent), 29 Prozent wollen sogar Mitarbeiter einstellen (Vorjahr 27 Prozent). Nur 14 Prozent der befragten Unternehmen fürchten Mitarbeiter entlassen zu müssen (Vorjahr 50 Prozent).

Bislang ist die deutsche Wirtschaft überraschend gut durch die Corona-Krise gekommen. Die Arbeitslosenquote liegt in Hilden im Dezember bei 5,7 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 6,3 Prozent. Nur 30 Prozent der befragten Unternehmen (Vorjahr 26 Prozent) erwarten eine Verschlechterung ihrer wirtschatlichen Situation. 21 Prozent (Vorjahr 18 Prozent) sehe sogar eine Verbesserung und 49 Prozent (Vorjahr 56 Prozent) gehen von gleich bleibenden Bedingungen aus.

41 Prozent der befragten Unternehmer erwarten positive Veränderungen durch die neue Bundesregierung von SPD, FDP und Grünen. 63 Prozent glauben, dass jetzt mehr für den Klimaschutz getan wird. 87 Prozent begrüßen eine generelle Impfpflicht . 92 Prozent der Unternejmer wollen wissen, welchen Impfstatus ihre Mitarbeiter haben.

„Selbst in der größten Krise seit dem Zweiiten Weltkrieg zeigt sich die Hildener Wirtschaft von ihrer besten Seite“, kommentiert der Vorsitzende des Hildener Industrie-Vereins, Michael Kleinbongartz die Ergebnisse der (nicht repräsentativen) Umfrage.

Es sei gerade auch die Vielfalt der Unternehmen und die gute Gemeinschaft, die diese Stabilität und die Zuversicht hervorbringe, die die Umfrage zeige. Einige Betriebe hätten enorme Probleme mit ausbleibenden Zulieferungen während andere so viel zu tun hätten, das sie mit den Aufträgen kaum nachkämen. Es sei wie so oft der Mix, der die Wirtschaft in Hilden so stark und wetterfest mache, meint Kleinbongartz.

Knapp 5000 gewerbliche Betriebe aus Handwerk, Industrie, Handel sowie viele Einzelunternehmen prägen die lokale Wirtschaft. Mehr als 6500 Beschäftigte sind im Warenankauf oder -verkauf in Lohn und Brot. Über 7500 erbringen Dienstleistung und rund 6300 produzieren Waren. Industrieller Schwerpunkt Hildens ist der Maschienenbau neben der Metallverarbeitenden und Chemischen Industrie. Darüber hinaus beschäftigen sich zehn Unternehmen mit elektronischer oder optischer Datenverarbeitung. Weltbekannte Firmen wie das Biotechnologie-Unternehmen Qiagen, 3M oder AkzoNobel produzieren in Hilden, aber auch viele Mittelständler wie Wachtel, Kukko oder die Ökoworld AG (ethisch-ökologisch-soziale Anlagenfonds), die auf ihrem Gebiet Marktführer sind.

Bei der Beurteilung des Standortes Hilden gab es kaum Veränderungen. Für die Arbeit der Stadtverwaltung wird die Schulnote 3,2 (Vorjahr 3,4) gegeben. Die städtische Wirtschaftsförderung verbessert sich auf 2,6 (2,8) . Die Arbeit des Stadtrates verschlechtert sich um 0,1 auf 3,1. Die Höhe der Gewerbesteuer wird mit 3,4 (3,6) bewertet. Für die Infrastruktur in Hilden (Straße, Internet, ÖPVN) geben die Unternehmen ein „befriedigend“. Einzelhandelsangebot 2,5, das kulturelle-gastronomische Angebot verschlechtert sich um 0,4 auf 2,9.

„Die Verschlechterung der Bewertung im Einzelhandel und der Gastronomie dürfte coronabedingt sein“, kommentiert Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand: „Beide Branchen waren und sind von den Schutzbestimmungen erheblich betroffen und konnten sich im vergangenen Jahr nicht in gewohnter Form präsentieren.

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