Brauchtum in Hilden Schon mal am Karneval „geschnuppert“
Hilden · Mit einem großen Fest der Vereine auf dem Selgros-Parkplatz blickten die Hildener Jecken auf die bevorstehende Session. Es war die erste gemeinsame Aktion seit der Corona-Zwangspause.
Die Hildener Jecken haben sich am Sonntag mit einem großen Fest auf dem Selgros-Parkplatz aus der Corona-Zwangspause zurückgemeldet. Alle Karnevalsvereine der Stadt hatten sich unter Leitung des Carneval Comitees Hilden zusammengetan und gemeinsames Feiern mit wenigen Corona-Auflagen organisiert. Die zahlreich erschienenen Vereinsmitglieder, darunter auch das frischgekürte Kinderprinzenpaar, trotzten dem stürmischen Wetter und genossen das erste Zusammensitzen seit anderthalb Jahren. Um die familiäre Atmosphäre möglich zu machen, hatten sich die Gesellschaften im Vorhinein auf die 2G-Regel verständigt. Dadurch waren auch Musik und Tanz wieder möglich.
„Die letzte Zeit war viel zu leise. Nun fängt der Karneval endlich wieder an“, freute sich der Ehrenkapitän und ehemalige Vorsitzende der Kniebachschiffer, Michael Deprez. Jeder Verein trug dabei etwas zum Fest bei: Neben dem leiblichen Wohl war durch drei Tanzgarden auch für Unterhaltung gesorgt. Für die Karnevalisten stand jedoch vor allem das Zusammentreffen im Vordergrund.
Viele von ihnen hatten sich seit Beginn der Pandemie nicht mehr gesehen. „Wir wollen am Tag der Wiedervereinigung den Karneval wiederbeleben“, sagte Stefan Schlebusch, Präsident des Carneval Comitees Hilden. Daher trugen die Karnevalisten auch keine Uniform, stattdessen stand der gemeinsame Austausch im Vordergrund. Die Gäste zeigten sich froh angesichts des karnevalistischen Lebenszeichens: „Wir haben von dem Fest gelesen und wollten es um nichts in der Welt verpassen. Sonst lassen wir keine Veranstaltung aus, aber letztes Jahr fand durch die Pandemie ja gar nichts statt“, sagte Ingrid Esser, die mit ihrer Nachbarin gekommen war.
Nicht nur die Vereinsmitglieder trafen sich, die Feier stand allen Interessierten offen. „Ich habe mit Karneval zwar nicht viel am Hut, aber man muss die Karnevalisten doch unterstützen“, meinte Ralf Gronau, der über karnevalsbegeisterte Bekannte von dem Fest erfahren hatte. Corona habe die Vereine tatsächlich schwer getroffen, bestätigte Deprez. Die Abwicklung von vorher abgeschlossenen Verträgen sei problematisch gewesen, doch nun schaue man nach vorn. Dennoch müsse man die Entwicklung abwarten, erklärte Stefan Schlebusch: „Wir stehen noch am Beginn der Planungen, alles weitere müssen wir sehen.“ Noch hoffen die Hildener Karnevalisten jedoch auf eine weitestgehend normale Session.
