Wieder Kinozeit in Hilden Lux-Kino öffnet wieder für Besucher

Hilden · Rund fünf Monate war das Hildener Lichtspielhaus wegen der Corona-Krise geschlossen. Ab sofort hat Friedrich Gerber sein Kino am Fritz-Gressard-Platz wieder geöffnet. Die Resonanz am ersten Tag hat ihn positiv überrascht.

 Die Lux-Lichtspiele haben unter Corona-Bedingungen wieder geöffnet: Friedrich Gerber desinfiziert die Sitze in den Sälen regelmäßig.

Die Lux-Lichtspiele haben unter Corona-Bedingungen wieder geöffnet: Friedrich Gerber desinfiziert die Sitze in den Sälen regelmäßig.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Endlich wieder Kino. 40 Kunden konnte Friedrich Gerber am Mittwoch in seinem Lux-Lichtspielhaus begrüßen – der erste Öffnungstag nach der rund fünfmonatigen Corona-Zwangspause stimmt den Kinobetreiber zuversichtlich: „Wir haben keine Werbung gemacht und eigentlich nur auf unserer Internetseite angekündigt, dass wir wieder öffnen. Ich war angenehm überrascht, dass so viele Menschen gekommen sind. Die Leute sind hungrig auf das Kinoerlebnis.“

„Tenet“ heißt der Action-Film von Regisseur Christopher Nolan, der die Kinozeit nach Corona in Hilden eingeläutet hat. Friedrich Gerber hätte die Lux-Türen schon früher öffnen können, jedoch fehlten die in seinen Augen richtigen Filmen, um genügend Menschen in die Säle zu locken. „Mich haben viele Leute gefragt: Warum öffnest du nicht, du könntest es doch jetzt“, erklärt Friedrich Gerber. „Dann habe ich immer erwidert, dass ein Bäcker seine Bäckerei auch nicht öffnet, wenn er keine Brötchen hat.“

„Tenet“ sei aber anders. „Für solche Filme ist Kino gemacht“, sagt der Betreiber. Der nächste Blockbuster wird James Bond sein, dessen Startschuss nach aktuellen Planungen am 12. November fallen soll. „Deutschland ist allerdings ein eher unwichtiges Land für die Filmindustrie. Sollten in den USA oder in China Kinos wegen Corona wieder geschlossen werden, sollte dort ein Lockdown drohen, könnte der Termin verschoben werden“, sagt Gerber.

Dann würde auch für ihn wieder das Zittern beginnen. „Ein zweiter Lockdown wäre eine Katastrophe“, sagt er. Den ersten habe er überlebt, weil er die laufenden Kosten minimiert hat, in den Jahren zuvor ausreichend Rücklagen bilden konnte und weil das Land NRW finanzielle Hilfen schnell ausgezahlt hat. In den vergangenen Monaten hat er sogar ins Kino investiert und die Damen-Toilettenanlagen erneuert. „Jetzt ist alles auf dem neuesten Stand“, sagt Friedrich Gerber. Die Technik und die Säle hatte er bereits modernisiert. Daher kam Aufgeben für ihn auch bisher nie in Frage.

Im Kino gelten dieselben Regeln wie in den meisten öffentlich zugänglichen, geschlossenen Räumen. „1,50 Meter Abstand, Masken bis zum Platz“, erklärt Friedrich Gerber. Auf den Sitzen können die Masken abgenommen werden. „Wir lassen erst einmal zwei Plätze Abstand zwischen den Gästen“, erklärt der Kinobetreiber. Das sei eigentlich nicht nötig, da das Kino über eine leistungsfähige Klima-Anlage verfüge. „Viele Leute fühlen sich in der aktuellen Corona-Situation nicht wohl, wenn sie so dicht nebeneinander sitzen“, sagt er. Tickets gibt es einerseits an der Kasse im Kino, andererseits aber auch im Internet. „Wer seine Karte im Kino kauft, muss bei uns einen Registrierungsbogen ausfüllen“, erklärt Friedrich Gerber. Wer seine Karte online kaufe, registriere sich bereits digital.

Das Lux-Kino gibt es seit 1951 in Hilden, seit 2006 betreibt Friedrich Gerber das Lichtspielhaus. In den vergangenen Monaten hat Friedrich Gerber gemeinsam mit Windmann Catering das Autokino in der Giesenheide betrieben. „Eine nette Sache, aber Geld konnten wir damit nicht verdienen“, sagt er. Unter 100 Stellplätzen sei ein Autokino nicht rentabel.

Die Zukunft sieht Friedrich Gerber positiv, er ist Optimist: „Die ersten Reaktionen der Gäste waren toll. Viele haben sich gefreut, dass wir wieder geöffnet haben.“ Am Mittwoch lief nur ein Film, seit Donnerstag lässt Friedrich Gerber wieder alle drei Säle bespielen. Damit noch mehr Menschen sagen können: Endlich wieder Kino.

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