Haan K.o.-Tropfen-Verdacht beim Weinfest

Besucher ließen sich im Park Ville d‘Eu verwöhnen. Samstagnacht musste ein Mann ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ihm sollen K.o.-Tropfen verabreicht worden sein. Bestätigt ist das noch nicht.

 Weinfest im Park Ville D‘Eu. Frank und Cornelia genießen ihren Wein beim wieder rege besuchten Fest im Park Ville d’Eu.

Weinfest im Park Ville D‘Eu. Frank und Cornelia genießen ihren Wein beim wieder rege besuchten Fest im Park Ville d’Eu.

Foto: Köhlen Stephan (teph)

Die Stimmung ist einmalig: Im Schatten der Bäume schlemmen sich die Besucher durch französische Leckereien wie Lachsburger, Crêpes, Quiche oder Flammkuchen; genießen ein Gläschen Wein – von der Mosel, aus Rheinhessen, aus dem Rheingau, aus der Pfalz, aus dem Breisgau oder aus dem Burgund oder von der Loire; das Angebot ist vielfältig. Im Hintergrund leise Musik, an den Ständen wird in einer bunten Mischung aus Deutsch und Französisch diskutiert und eine Handvoll Menschen lässt auf dem angrenzenden Platz die Boule-Kugeln rollen. Der Park Ville d‘Eu vermittelt Urlaubsflair und das mitten in Haan. Das alles klingt wunderbar – doch die Stimmung wird durch die Vermutung, dass einem Mann K.o.-Tropfen verabreicht worden sind, getrübt.

Aber der Reihe nach: „Die Atmosphäre ist einfach schön“ findet Angela Brüntrup. „Wir kommen jedes Jahr hierher, um gemütlich einzukaufen und zu probieren.“ Mit ihrer Schwärmerei vom Weinfest konnte die Haanerin sogar Eckard Drope überzeugen, aus Köln in die Gartenstadt zu kommen. „Der Platz bietet ein tolles Ambiente“, stimmt er zu und liebäugelt mit diversen Sorten Käse und Wildschweinwurst, die er als Andenken mit nach Hause nehmen will.

Standbetreiber Hicham Sehl ist zufrieden: „Ich bin schon zum zwölften Mal hier. Inzwischen haben wir schon Stammkunden unter den Gästen.“ Am Eröffnungstag warteten bereits die Kunden vor dem Stand und konnten es kaum abwarten, sich mit frischer Ware einzudecken. So geht es auch den übrigen Standbetreibern. Zum Weinfest versorgen sich die Haaner mit Käse, Wurst, Gebäck, Cidre oder Wein. Hicham Sehl bietet marokkanisches Arganöl aus eigener Herstellung und französische Seifen an. „Ich komme gerne nach Haan. Die Atmosphäre ist einzigartig und die Leute sehr nett. Tagsüber sind viele Familien zu Gast, gegen Abends kommen auch viele Besucher aus dem ganzen Kreis Mettmann und es wird richtig voll. Die Stimmung ist unverwechselbar.“

Freitagabend war die Band „Dixiekonzentrat“ klanglich unterwegs auf den Wegen im Park. Samstag gastierten Musiker aus Haans Partnerstadt Eu. „Che Baladin Ed falaiz“ präsentierten Trink-- und Esslieder mit Akkordeon, Gitarre, Ukulele, Bass, Keyboard und Gesang. Der Haaner Männergesangverein, unterstützt vom Männerchor aus Vohwinkel, gab Sonntag ein Ständchen, bevor der beliebte Matthieu Palles „Musette Akkordeon Chanson“ bot.

Fritz Köhler, Vorsitzender der Europa-Union Haan, die das Markt und Weinfest veranstalten, ist ganz beseelt vom Zuspruch, den das Fest einmal mehr gefunden hat. „Unser Weinfest ist so besonders wegen der Parkatmosphäre und der Vielfalt der guten Tropfen“, sagt er.

Trotzdem mischt sich etwas Unbehagen in die Stimmung, nachdem es spät am Freitagabend zu einem Vorfall gekommen ist. Angeblich wurden einem Mann K.o.-Tropfen verabreicht. Der Patient musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo er bis Samstagmittag verblieb. Köhler sprach „von drei oder vier Verdachtsfällen“. Zum Zeitpunkt des Vorfalles – nach Mitternacht – sei der Markt schon beendet gewesen. Man habe aber die Beschicker informiert und auch den eingesetzten Sicherheitsdienst angehalten, die Augen noch offener zu halten.

Justin Landwehr von den Haaner Maltesern, die den Sanitätsdienst auf dem Fest übernommen hatten, berichtete, der betroffene Mann sei Sanitätern aufgefallen, dann im Krankenwagen behandelt und stabilisiert worden, bevor er ins Krankenhaus gebracht wurde.

Die Polizei konnte gestern keine Bestätigung eines Einsatzes von K.o.-Tropfen in Haan geben. Die Leitstelle verwies auf kreisweit mehr als 200 Einsätze allein in den Nachtschichten.

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