Strategiekonzept Haans Verkehrswelt wird nachhaltiger

Haan · Im Umwelt- und Mobilitätsausschuss stellten die Technische Beigeordnete und die Klimaschutzmanagerin jetzt eine „Handlungs- und Umsetzungsstrategie“ zur Mobilitätswende in der Gartenstadt vor.

 Auch die Schnellladesäule für E-Autos vor dem Rathaus gehört zu Mobilitätswende in Haan.

Auch die Schnellladesäule für E-Autos vor dem Rathaus gehört zu Mobilitätswende in Haan.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Ziele sind klar formuliert: Spätestens im Jahr 2030 sollen sich alle Bürger in Haan vollständig umweltverträglich und sicher fortbewegen. Sie besitzen dann kaum noch private Pkw und nutzen stattdessen attraktive, gut vernetzte und größtenteils barrierefreie Angebote des öffentlichen Personenverkehrs – wenn sie nicht gerade auf gut ausgebauten Rad-und Gehwegen unterwegs sind. Bis 2026 beispielsweise soll die Anreise in die Haaner Innenstadt mit dem ÖPNV, dem Fahrrad und zu Fuß bei gleichbleibender Besucherzahl um mindestens 25 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 gestiegen sein.

So steht es in der Haaner Nachhaltigkeitsstrategie: Einen Zeitplan zur Umsetzung konkreter Maßnahmen und deren Kosten gebe es aber bis heute nicht, monierten SPD, WLH und GAL im Dezember vergangenen Jahres im Stadtrat und erteilten der Stadt den Auftrag, eine „Handlungs- und Umsetzungsstrategie“ zur Mobilitätswende zu erstellen.

Ein erster Zwischenbericht, den Haans Technische Beigeordnete Christine-Petra Schacht und Klimaschutzmanagerin Janine Müller jetzt im Umwelt- und Mobilitätsausschuss gaben, lässt einiges erwarten: Ihre umfangreiche Präsentation zu geplanten und laufenden Maßnahmen in ihrem Zuständigkeitsbereich wurde gleich mehrfach gelobt.

Kleiner Wermutstropfen: Die Excel-Tabelle, in der die Stadt alle Projekte nach Bearbeitungsstand, Bedeutung und Dringlichkeit aufgelistet hatte, fiel so groß aus, dass sie nicht ausgedruckt beziehungsweise per Beamer lesbar auf die Leinwand gebracht werden konnte. Sie soll bis Anfang März aber nachgereicht werden.

So wurden aus jeder Kategorie einzelne Projekte herausgepickt und dann anhand der einzelnen Kategorien beispielhaft vorgestellt, angefangen bei Fahrrad-Mobilstationen (bereits abgeschlossen), über die neue Stellplatzsatzung für Fahrräder und Pkw (in der Umsetzung) bis hin zum Expertenaustausch mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD, erstes Gespräch fand am 16. Februar statt). Weitere vorgestellte Bausteine: der barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen, Wallboxen, Teilnahme an der Kindermeilen-Kampagne, dynamische Fahrgast-Info, Beschilderungskonzept oder Ausbau der Fahrradinfrastruktur an städtischen Liegenschaften.

Besonders gut aufgenommen wurde die Maßnahme, einen Parkplatz auf dem neuen Markt für zwei Lasten-Fahrräder auszuweisen. Auch der geplante Aufbau eines zweirädrigen Fuhrparks für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung wurde präsentiert – immer eingeordnet in eine Kurzbeschreibung, Benennung der Zielgruppe, der Dauer und der Umsetzungsstrategie sowie den Verantwortlichen für die Koordination.

Das kam bei den meisten Mitgliedern des Ausschusses gut an. Meike Lukat (WLH) zeigte sich begeistert darüber, wie Schacht und Müller Übersicht, Systematik und Nachverfolgbarkeit in die gesammelten Maßnahmen, Vorhaben und laufenden Projekte gebracht hätten: „Sie haben den Antrag wirklich toll umgesetzt.“

Auch Jörg Dürr (SPD) bedankte sich für die „umfassende Auflistung“: „Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt“, erklärte er. Der sei durchaus gelungen.

Andreas Rehm (GAL) zeigte sich weniger optimistisch. Er vermisse vor allem eine Auflistung darüber, was noch in diesem Jahr alles umgesetzt werde. Außerdem wünschte er sich eine Übersicht der Projekte, „die wir selbst in der Hand haben“, die also nicht von externer Förderung oder der Zusammenarbeit anderer Behörden abhängig sind. Schacht sagte zu, dies bis zur nächsten regulären Sitzung des Umwelt- und Mobilitätsausschusses nachzuliefern.

Annette Braun-Kohl (CDU) wiederum bemängelte, in der Präsentation seien zu viele bereits abgeschlossene Maßnahmen aufgeführt: „Wir sollten den Blick lieber in die Zukunft richten, als in die Vergangenheit“, regte sie an.

Der nächste Schritt erfolgt bereits Anfang März: Dann will die Stadt die Auswertung der Akteursbeteiligung zum Integrierten Klimaschutzkonzept (IKK) und die dazu gehörenden Maßnahmenideen vorstellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort