Haaner Bachtal Anleinpflicht plus Auslaufzonen?

Haan · Die Politik berät am kommenden Donnerstag über künftige Regelungen für Hundebesitzer im Haaner Bachtal und auf anderen Grünflächen. Eine Schilderkampagne soll dabei für Rücksichtnahme werben.

 Leinenpflicht kann von der Stadt angeordnet werden, verpflichtet ist sie dazu aber nicht.

Leinenpflicht kann von der Stadt angeordnet werden, verpflichtet ist sie dazu aber nicht.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Die Stadt Haan ist auch nach der Modernisierung des Haaner Bachtals rechtlich nicht verpflichtet, dort eine Anleinpflicht für große Hunde anzuordnen, da das Gebiet nicht zum so genannten „bebauten Innenbereich“ zählt.  Es ist ihr aber auch nicht verboten, sie einzuführen. Das geht aus einer Beschlussvorlage zum Ausschuss für Feuerschutz und Ordnungsangelegenheiten hervor, der in der kommenden Woche tagt.

In dem vier Seiten starken Papier stellt die städtische Ordnungsbehörde zwei Varianten vor, wie das friedliche Miteinander aller Nutzer des Grünzuges künftig gestaltet werden könnte.

Spezielle Beschilderung Verzichtet der Ausschuss auf eine Anleinpflicht, will die Verwaltung einen Vorschlag aus dem vergangenen November aufgreifen und Schilder aufstellen, die zu gegenseitiger Rücksichtnahme aufrufen. Das Motto „Gemeinsam mit Rücksicht“ solle im Vordergrund stehen und für Nutzungskonflikte zwischen Radfahrern, Fußgängern mit und ohne Kinderwagen sowie Hundebesitzer sensibilisieren, heißt es in der Vorlage.

Auslaufzonen Sollte die Anleinpflicht beschlossen werden, schlägt die Stadt vor, konkrete Bereiche auszuweisen, in denen Hundebesitzer ihre Vierbeiner frei laufen und toben lassen können. Auch in diesem Fall sei es allerdings empfehlenswert, Rücksichtnahme-Schilder aufzustellen, heißt es aus dem Rathaus. Diese Beschilderung soll auch an den Eingängen weiterer öffentlicher Parkanlagen aufgestellt werden, etwa Thunbuschpark und Sandbach.

Auslöser für die Diskussion war ein Bürgerantrag von Januar vergangenen Jahres, in dem von Konflikten zwischen Hundebesitzern und anderen Nutzern des Bachtals die Rede war. Der Antragsteller beklagte damals unter anderem, es fehle eine Beschilderung an Eingängen, aber auch an Spielplätzen, die deutlich mache, was erlaubt sei und was nicht. Darüber hinaus führten die Spazierwege unmittelbar an den Spielplätzen vorbei – Hunde seien in ein zwei Sätzen also auf dem jeweiligen Spielgelände.

Die Verwaltung hatte im vergangenen November im Fachausschuss  erläutert, dass das Haaner Bachtal durch die Neugestaltung im Jahr 2022 eine Aufwertung und voraussichtlich höhere Frequentierung der Bürgerinnen und Bürger erfahren werde. Die Grünwegeverbindungen würden verbessert und die Spielplätze grundlegend saniert.

Insgesamt sollen 2 Millionen Euro Fördermittel in die Modernisierung fließen und zu einer sichtbaren Verbesserung beitragen. Durch diese Aufwertung werde das Bachtal von vielen Nutzergruppen hoffentlich neu entdeckt beziehungsweise intensiver bespielt werden.

 Mit diesem Logo möchte die Stadt für ein friedliches Miteinander werben.

Mit diesem Logo möchte die Stadt für ein friedliches Miteinander werben.

Foto: Stadt Haan

Fahrradfahrer, Fußgänger, Hundebesitzer, spielende Kinder, Senioren mit Rollator: All diese Nutzergruppen werden sich die Fläche künftig teilen. Anleinpflicht oder nicht: Ohne gegenseitige Rücksichtnahme, da sind sich alle einig, wird das nicht funktionieren.

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