Grevenbroich Grevenbroicher Betriebe suchen Azubis

Grevenbroich · Am 1. September beginnt das neue Ausbildungsjahr, noch gibt es in Grevenbroich viele freie Stellen. Trotzdem sind viele Bewerber bislang nicht fündig geworden. Wer noch eine Lehrstelle benötigt, sollte sich daher sputen.

 Auszubildende sollten sich bei der Lehrstellenwahl reinhängen. Für viele Berufe ist eine Bewerbung übers Internet möglich.

Auszubildende sollten sich bei der Lehrstellenwahl reinhängen. Für viele Berufe ist eine Bewerbung übers Internet möglich.

Foto: dpa-tmn

Auf dem Ausbildungsmarkt geht es jetzt Schlag auf Schlag. Hans-Georg Grein von der Bundesagentur für Arbeit bestätigt, dass in Grevenbroich zwar noch jede Menge Lehrstellen frei sind. "Aber es werden bis zum Beginn des Ausbildungsjahres am 1. September täglich weniger", sagt Grein. "Wer noch eine Lehrstelle ergattern möchte, muss sich sputen." Insgesamt sind bei der Bundesagentur für Arbeit für das Berufsausbildungsjahr 312 Grevenbroicher Bewerber gemeldet — das sind 29,5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Auch bei den Lehrstellen gab es ein Plus. "Es wurden 821 Stellen gemeldet und damit 48 mehr als im Vorjahr", sagt Grein. Doch die Bewerber kommen von nah und fern. Es wird also eng.

Das belegen Zahlen, die jüngst von der Bundesagentur für Arbeit für das gesamte Bundesgebiet vorgelegt wurden. Demnach gibt es in Deutschland insgesamt noch 146 000 unbesetzte Lehrstellen. Demgegenüber stehen rund 200 000 Jugendliche, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. In Nordrhein-Westfalen kommt ein weiteres Problem hinzu: Hier werden — ebenso wie in Berlin, Hessen und Niedersachsen — vergleichsweise wenig Ausbildungsstellen im Verhältnis zur Bewerberzahl angeboten. Vor allem für Haupt- und Realschüler ist es oft schwierig, eine Lehrstelle zu bekommen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) forderte daher erst kürzlich mehr Chancen für Haupt- und Realschüler bei der Lehrstellenvermittlung. Fast die Hälfte aller Ausbildungsberufe blieben jungen Hauptschülern heute faktisch verschlossen, sagte DGB-Vize Elke Hannack.

Besser haben es da Abiturienten. Ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt gelten trotz doppelten Abi-Jahrgangs als relativ gut. Während viele junge Menschen, die kürzlich ihr Reifezeugnis erhielten, noch auf der Suche nach einem Studienplatz sind, haben es ihre Altersgenossen, die sich für eine Ausbildung entschlossen haben, oft wesentlich leichter. Das weiß auch Ruby Bartoszek zu berichten. Die 18-jährige Grevenbroicherin hat gerade ihr Abitur am Pascal-Gymnasium gemacht — und schon mit der Ausbildung bei einer Bank begonnen.

Allerdings hat sie sich auch schon früh um die Stelle beworben. Nach der Bewerbung musste sie einen Einstellungstest im Internet machen, dazu gab es ein Vorstellungsgespräch mit Assessment-Center. Als solches wird jenes Gremium bezeichnet, das in einem Auswahlverfahren jene Bewerber ermittelt, die für einen Arbeitsplatz in einem Unternehmen am besten geeignet sind. Ruby Bartoszek erhielt den Zuschlag — und fühlt sich im Unternehmen wohl. "Ich lerne jeden Tag etwas Neues hinzu. Das ist spannend. Ich freue mich auf die weiteren Ausbildungsjahre."

Wer bisher bei der Lehrstellensuche nicht fündig geworden ist, muss sich ranhalten. "Freie Stellen gibt es vor allem noch im Bereich des Einzelhandels sowie in der Gastronomie", sagt Hans-Georg Grein. "Gerade letztere sind aber häufig nicht so beliebt — wegen der Arbeitszeiten." Zuständig für die Vermittlung von Lehrstellen in Grevenbroich ist die Bundesagentur für Arbeit in Mönchengladbach. "Wir empfehlen dringlich, jetzt die Bemühungen um eine Lehrstelle zu intensivieren."

(NGZ)
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