Grevenbroich Kraftwerke bleiben am Netz – Stadt lobt RWE

Grevenbroich · RWE reagiert auf die deutlich gesunkenen Preise für Strom im Großhandel. Der Konzern hat gestern bekanntgegeben, mehrere Anlagen in Deutschland und den Niederlanden vom Netz zu nehmen.

Wie vorab bereits berichtet, ist die Stadt Grevenbroich von den Abschaltplänen zunächst einmal nicht betroffen. Allerdings stellte Bernhard Günther, Finanzvorstand der RWE AG, in Essen klar, dass einige Braunkohleblöcke älterer Bauart "unter intensiver Prüfung ihrer Wirtschaftlichkeit" stünden.

Neben dem Kraftwerk Goldenberg in Hürth-Knapsack nannte Günther auch die beiden Blöcke "Paula" und "Quelle" in Frimmersdorf. Dort müsse die Kostenstruktur deutlich verbessert werden. In Frimmersdorf wurde Ende 2012 der letzte alte 150-Megawatt-Block abgeschaltet, seitdem läuft der Betrieb mit zwei 300-MW-Blöcken weiter.

Dass die Kraftwerke in Grevenbroich vorerst von den Plänen des Energieversorgers verschont bleiben, wurde von der Stadtverwaltung begrüßt: "Uns ist bewusst, dass die Situation auf dem Energiemarkt derzeit sehr angespannt ist. RWE muss hier — wie auch andere Unternehmen — reagieren", sagte Rathaussprecher Andreas Sterken.

Vor diesem Hintergrund sei die Stadt erleichtert, dass "unsere Kraftwerke nicht von einer möglichen Schließung betroffen sind". Nach Meinung der Verwaltung sei die Braunkohle nach wie vor ein großer Wirtschaftsfaktor nicht nur für die Stadt, sondern für die Region. "Der Rohstoff macht uns unabhängig von Importen aus dem Ausland und sorgt dafür, dass die Wertschöpfung im Inland verbleibt. Außerdem ist sie als Stromquelle unverzichtbar, wenn die Sonne mal nicht scheint oder kein Wind weht", so Sterken.

(wilp/cso-)
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