Struktur wird neu geordnet Sparda-Filiale in Grevenbroich schließt Mitte 2020

Grevenbroich · Die Kunden müssen künftig ihre Geld-Geschäft online oder in Neuss erledigen.

 Die Grevenbroicher Filiale der Sparda-Bank West schließt Ende Juni des kommenden Jahres. Kunden müssen dann zur Neusser Filiale fahren.

Die Grevenbroicher Filiale der Sparda-Bank West schließt Ende Juni des kommenden Jahres. Kunden müssen dann zur Neusser Filiale fahren.

Foto: Dirk Neubauer

Noch Mitte September freute sich der Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank West, Manfred Stevermann, öffentlich, über die hohe Kundenzufriedenheit mit seinem Haus und bezeichnete den „persönlichen Kundenkontakt“ als „Schlüssel zum Erfolg“. An der Breite Straße möchte das Institut auf diesen Erfolgsfaktor künftig offenbar verzichten. Die Grevenbroicher Filiale mit vier Mitarbeitern und vielen hundert Kunden wird Ende Juni 2020 geschlossen. Wer ab diesem Datum seine Bankgeschäfte im persönlichen Gespräch mit einem Kundenberater erledigen möchte, muss in die nächste Zweigstelle fahren; zur Krefelder Straße 62 in Neuss.

„Die Digitalisierung der Gesellschaft hat das Kundenverhalten bei Bankdienstleistungen stark verändert. Immer mehr Bankkunden nutzen intensiv das Online-Banking und andere digitale Services ihrer Finanzdienstleister.“ So klang es am 31. Oktober, als die Sparda-West ihr umfangreiches Restrukturierungsprogramm mitteilte. Auf 18 von 56 Standorten wolle man bis Ende 2022 ganz verzichten, 43 Filialen schließen, kündigte das Geldhaus an. Wie viele andere Banken auch steht es in der aktuellen Niedrigzinsphase unter einem enormen Kostendruck. Das Sparpotential wiegt schwerer als die Kundenzufriedenheit.

Grevenbroich gehört mit zu den ersten Filialen, die die Sparda-West schließen möchte. Dass hiesige Kunden auf ihre Sparda-Filiale bereits ab Mitte 2020 komplett verzichten müssen, ging gestern aus einem Bericht der „Schweriner Volkszeitung“ hervor. Dessen Richtigkeit bestätigte ein Banksprecher auf Nachfrage unserer Redaktion. Immerhin unterhielt die Sparda-Bank  ihre Geschäftsräume in Grevenbroich bereits seit dem Jahr 2003. Noch unklar ist, was mit den betroffenen Mitarbeitern geschieht.

Dazu hieß es am gestrigen Dienstag: „Unabhängig von den anstehenden Entscheidungen bezüglich der Filialstruktur gilt: Die Sparda-Bank West plant, möglichst von betriebsbedingten Kündigungen abzusehen. Ein Stellenabbau wird sozialverträglich gestaltet.“

Eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi teilte mit, man spreche derzeit noch mit dem Sparda-Vorstand. Daher könne man nicht zu einzelnen Filialen Stellung nehmen.

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