Grevenbroicher Facebook-Seite Halloween-Scherz schlägt Wellen

Grevenbroich · Ein Beitrag zu vermeintlichen Riesenratten sorgt in ganz Deutschland für Lacher.

 Auch „Mimikama“, der Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch, beschäftigte sich mit dem Grevenbroicher Beitrag.

Auch „Mimikama“, der Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch, beschäftigte sich mit dem Grevenbroicher Beitrag.

Foto: Screenshot

Riesige Ratten, ausgebrochen aus einem Chemielabor, streifen durch Grevebroich und stellen eine Gefahr für die Bürger dar – davor warnte zumindest das „Tageblatt Grevenbroich“ in einem Facebook-Beitrag. Mehrere der bis zu 1,5 Meter großen Tiere seien in der Erft gesichtet worden. Sie übertragen eine „gefährliche Prionerkrankung, auch schwammiges Hirnschwinden genannt“, die durch Biss übertragen werde und beim Menschen zur „Schrumpfung des Gehirngewebes“ führe, heißt es in dem Beitrag. Untermalt wird die Geschichte mit dem Bild einer der vermeintlichen Riesenratten. Was nach einer Gratwanderung zwischen Fiktion und Realität klingt, ist ein clever aufgezogener Scherz – passend zu Halloween.

Über 150 „Gefällt mir“-Angaben, gut 250 Kommentare und über 600 Teilungen verzeichnet der Beitrag des „Tageblatt Grevenbroich“. Wie der Seitenadministrator, der nicht genannt werden möchte, informiert, hat der Beitrag auf ganz Facebook über 65.000 Menschen erreicht und knapp 44.000 Interaktionen – also „Likes“, „Shares“ oder Kommentare – erhalten. Ein großer Erfolg für die Gag-Seite, die aktuell etwa 600 „Gefällt mir“-Angaben hat. Der Kurzartikel wurde so populär, dass sich sogar „Mimikama“, der Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch, mit dem Beitrag beschäftigt hat. Im „Faktencheck“ klärt die private Initiative auf: Es handelt sich lediglich um Satire. Das Foto wurde im Mai 2018 in London gemacht und zeigt den Gastechniker Tony Smith. Für das Bild nutzt der Fotograf die „Gezwungene Perspektive“, um die Ratte gigantisch aussehen zu lassen – ein Trick der auch bei Film und Fernsehen Anwendung findet.

Die Satire-Facebook-Seite „Tageblatt Grevenbroich“ teilt regelmäßig, unter dem Deckmantel der Seriösität, Schocker-Nachrichten ohne Wahrheitsgehalt. In Zeiten von „Fake-News“ möchte der Autor zum Denken anregen. Seine Botschaft: Nicht alles, was im Internet steht ist auch wahr. Zudem mahnt er: Bevor etwas geteilt wird, sollte der Inhalt hinterfragt und bestenfalls sogar eigenständig recherchiert werden.

Anders als bei einigen der anderen Beiträge von „Tageblatt Grevenbroich“ sind nur die wenigsten Leser auf den Spuk „Riesenratte“ hineingefallen. Im Kommentarbereich sprechen sich Nutzer amüsiert über die offensichtliche „Fake-News“ und den gelungenen Scherz zu Halloween aus.

(capf)
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