Grevenbroich FDP will Hochzeiten online übertragen

Grevenbroich · Die FDP fordert, dass Eheschließungen in Grevenbroich in Zukunft per Webcam via Internet übertragen werden. Das geht aus einem entsprechenden Antrag für die nächste Ratssitzung am 4. Oktober hervor. FDP-Stadtverbandsvorsitzender Markus Schumacher betont jedoch, dass die Übertragung per Livestream nur auf ausdrücklichen Wunsch des Brautpaares möglich sein soll. "Technisch lässt sich das leicht umsetzen. Die Kosten sind marginal", meint Schumacher. "Für ein Brautpaar könnte es aber ein schöner Service sein."

 Standesbeamter Martin Scheffler soll vor laufender Kamera trauen.

Standesbeamter Martin Scheffler soll vor laufender Kamera trauen.

Foto: M.R.

In Düsseldorf und Münster werden solche Live-Übertragungen von Hochzeiten im Internet bereits praktiziert. Per Livestream können dann auch Freunde und Verwandte des Brautpaars die Trauung verfolgen, die nicht vor Ort sein können. In Düsseldorf sind solche Übertragungen vor allem bei Mitgliedern der japanischen Gemeinde beliebt, die sich in der Landeshauptstadt das Ja-Wort geben. Freunde und Bekannte in Japan können das Ereignis dann live sehen, falls es mit dem persönlichen Erscheinen nicht klappt.

Im Grevenbroicher Rathaus steht man der Idee grundsätzlich offen gegenüber. Stadtsprecher Andreas Sterken bezeichnet den Vorstoß der Liberalen als "interessante Sache". Dennoch gäbe es einiges zu beachten. "Insbesondere mit Blick auf die Persönlichkeitsrechte des Standesbeamten wären Fragen zu klären", meint Sterken. Bislang sind bei Trauungen in der Schlossstadt grundsätzlich nur Fotoaufnahmen gestattet. "Filmaufnahmen werden hingegen nur im Einzelfall erlaubt", sagt Sterken. Zudem müsse geprüft werden, wie sich das Angebot am besten umsetzen lasse. Denkbar sei zum Beispiel, dass ein Zuschalten zum Livestream der Eheschließung nur mit Passwort möglich ist. Dann könnte sichergestellt werden, dass auch tatsächlich nur Bekannte des Brautpaares zuschauen.

Für die Finanzierung des geforderten Angebots liefert Markus Schumacher gleich einen Denkanstoß. "Möglicherweise lassen sich ja Sponsoren dafür gewinnen. Zum Beispiel ein Juwelier, der Eheringe anbietet", sagt Schumacher.

(NGZ/ac/top)
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