Strukturwandel in Grevenbroich Vor Kohleausstieg die Arbeitsplätze ersetzen

Grevenbroich · Landrat Michael Kreuzberg, der das Rheinische Revier mit Grevenbroich und Jüchen in der Berliner Kommission vertritt, sähe in einem Abweichen von der Leitentscheidung einen sozialen und wirtschaftlichen Strukturbruch im Rheinischen Revier.

Nun warnt auch der Landrat des Rhein-Erft-Kreises und Mitglied in der Berliner „Kohlekommission“, Michael Kreuzberg, davor, einen vorgezogenen Kohleausstieg festzulegen. Damit reagiert er auf die von Ronald Pofalla gemachten Äußerungen zu einem möglichen Kohleausstieg bereits zwischen 2035 und 2038. Kreuzberg, der das Rheinische Revier mit Grevenbroich und Jüchen in der Berliner Kommission vertritt, sähe in einem Abweichen von der Leitentscheidung einen sozialen und wirtschaftlichen Strukturbruch im Rheinischen Revier. Wie berichtet sieht die Leitentscheidung, die durch die vormalige rot-grüne Landesregierung „abgesegnet“ worden ist, das Kohle-Ende im Jahr 2050 vor.

Kreuzberg erinnert: „Wir waren uns in der Kommission einig, dass die Nennung eines Ausstiegsdatums nur das Ergebnis unserer unabhängigen und sachbezogenen Beratungen sein kann. Eine Jahreszahl zum Ausgangspunkt der Verhandlungen zu machen würde nicht nur diese Arbeitsbasis untergraben, sondern auch das Erreichen eines Kompromisses gefährden.“ Man könne nicht die soziale und wirtschaftliche Stabilität der Reviere, das Erreichen der Klimaziele und die Versorgungssicherheit als gleichrangige Ziele ansehen und diese dann mit planwirtschaftlichen Mitteln erreichen wollen, fügt er hinzu.

Und das vor allem mit Blick auf die besondere Fallhöhe im Rheinischen Revier, ergänzt Kreuzberg. „Bis jetzt wird das Rheinische Revier alleine gelassen. In der öffentlichen Diskussion werden sachfremde Erwägungen stärker berücksichtigt als die Dimensionen des Rheinischen Reviers“, beklagt er und verdeutlicht: „Wir haben die meisten Arbeitsplätze in der Kohle, fördern mehr Kohle als die anderen Reviere zusammen und liefern Strom für fast 100.000 Arbeitsplätze in der energieintensiven Industrie.“ Er appelliert an seine Kollegen in der Kohle-Kommission: „Der Strukturwandel ist erst abgeschlossen, wenn die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung des alten Reviers qualitativ und quantitativ ersetzt sind.“

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