Mobilität in Grevenbroich E-Bikes bescheren Fahrradclub großen Zulauf

Grevenbroich · Wolfgang Pleschka und Heinz Wolthusen fahren leidenschaftlich gerne Rad, am liebsten im ADFC. Der club freut sich über konstante Mitgliedzahlen – Pedelecs sei Dank.

Mit wenig Kraftaufwand und nicht verschwitzt ans Ziel zu radeln - das klingt verlockend. Dass Pedelecs und E-Bikes immer beliebter werden, bestätigt Wolfgang Pleschka, Vorsitzender der ADFC-Ortsgruppe. „Von 18 Teilnehmern bei der vergangenen Feierabendtour waren elf auf einem Pedelec dabei“, sagt der 65-Jährige. Ebenso wie Heinz Wolthusen (72) ist auch er ein Freund des Radfahrens mit Motor.

 Wolfgang Pleschka (r.) und Heinz Wolthusen sind begeisterte Radfahrer. Am liebsten nutzen die rüstigen Rentner ihre Pedelecs.

Wolfgang Pleschka (r.) und Heinz Wolthusen sind begeisterte Radfahrer. Am liebsten nutzen die rüstigen Rentner ihre Pedelecs.

Foto: Valeska von Dolega

1985 hatte Wolthusen den Radsport für sich als Hobby entdeckt, zusammen mit Skatfreunden unternahm er eine drei Tage dauernde Tour von Kevelar nach Grevenbroich. „Heute sind wir um die 70 Jahre und absolvieren die Strecke an einem Tag“, sagt er und lacht.

Der Vorteil der durch Elektromotor verstärkten Räder liegt nicht darin, mehr Tempo zu machen. „Wo ich bergauf früher schieben musste, kann ich jetzt gemütlich in die Pedale treten“, beschreibt es der 72-Jährige. Und auch Pleschka, der im Jahr gerne zwischen 8000 und 10.000 Kilometer auf seinem Lieblingsgefährt absolviert, weiß die unterstützenden Vorteile zu schätzen: „So funktioniert wirkliche Entschleunigung“, grundsätzliche Einschränkungen würden so kompensiert und Sport auch denen ermöglicht, die weder blutjung noch topfit sind. Übrigens bevorzugen nicht allein Senioren Räder mit Elektroantrieb. „Die nutzen auch junge Leute“, wissen die beiden über Mountain-Biker und Co. zu berichten.

„Wir bekommen konstanten Zuwachs“, weiß der Kapellener Wolfgang Pleschka zu Hause, zu berichten – 90 Prozent sind Pedelec-Fahrer. Wie Hilfsmotorisierte mit „Normal“-Radelnden bei den ADFC-Ausflügen auskommen? „Das liegt im Verständnis unserer Touren begründet“, sagt der Vorsitzende. „In der Gruppe ist jeder so schnell wie der Tourenleiter“, und der wiederum hat einen „besonders wichtigen Helfer, nämlich den Schlussmann“, sagt Pleschka über die Organisation der Gruppe. Weil Radfahren nach dem Verständnis des ADFC „kein Wettkampf“ ist, wird ein Tempo vorgegeben, bei dem sich „alle gut fühlen“. Schließlich geht es bei Veranstaltungen wie der unter der Ägide Heinz Wolthusen konzipierten „Tomatentour“ nicht ums gelbe Trikot, sondern um „auszuspannen, den Alltag hinter sich zu lassen, den Kopf frei zu bekommen und nebenbei Wissenswertes zu erfahren“ – in diesem Fall über die knallrote Frucht.. Auch bei Fragen rund ums Rad, welche Ausstattung die notwendige ist oder Fahrsicherheitstraining wissen die ADFCler Rat

 Aus diesem Akku kommt beim Pedelec die Zusatzkraft.

Aus diesem Akku kommt beim Pedelec die Zusatzkraft.

Foto: Valeska von Dolega

„Mit offenen Augen und Spaß an der Sache“ radeln die jung gebliebenen Männer, zufrieden mit sich und der Welt. Perfekt würde ihr Glück, gäbe es auf Feld und Flur mehr Ladestationen für die elektromotorisierten Fahrräder. Je nachdem, wie stark Gegenwind, Höhenunterschiede, Tempo und der Reifendruck sind, hält der Akku ihrer Räder etwa 70 Kilometer. „Ich würde dann also immer in ein Lokal einkehren, in dem auch mein Rad an die Steckdose kann“, sagt Heinz Wolthusen über eine deutliche Versorgungslücke.

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