Grevenbroich 22-Jähriger stirbt bei Glatteis-Unfall

Grevenbroich · Ein 22 Jahre alter Autofahrer aus Heinsberg wurde am Dienstag bei einem schweren Unfall auf der Energiestraße getötet. Wegen des Glatteises war der junge Mann auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem Fahrzeug zusammengestoßen.

Grevenbroich: Mann stirbt bei Unfall
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Ein Bild der Verwüstung bot sich den Einsatzkräften gestern auf der Energiestraße. Nahe des Frimmersdorfer Kraftwerks waren kurz vor sieben Uhr zwei Autos frontal zusammengestoßen. Durch die Wucht des Aufpralls schleuderten die Fahrzeuge quer über die Straße, eines kippte um und blieb auf der Beifahrerseite liegen. Ein 22 Jahre alter Heinsberger starb in dem Wrack seines Kleinwagens; schwer verletzt wurde ein 46-jähriger Fahrer aus Moers. Es war der schlimmste von mehr als 20 Unfällen, die sich gestern auf den eisglatten Straßen des Rhein-Kreises ereigneten.

"Als ich aus dem Fahrzeug stieg, hatte ich Probleme, Halt zu finden. Die Straße war glatt wie ein Spiegel", schildert Helmut Schnabel von der Feuerwehr. Er rückte am frühen Morgen mit rund 30 Kameraden aus, um Hilfe zu leisten. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der 22 Jahre alte Heinsberger gegen 6.55 Uhr mit seinem Toyota Yaris in Richtung Grevenbroich unterwegs. "Wegen der Glätte in Höhe der Kraftwerkszufahrt geriet er auf die Gegenfahrbahn, wo er mit einem entgegenkommenden Opel Insignia kollidierte", so ein Polizeisprecher.

Für den 22-Jährigen kam jede Rettung zu spät, der junge Mann starb an der Unfallstelle. Der 46 Jahre alte Autofahrer aus Moers war in seinem Fahrzeug eingeklemmt worden. Notärzte stabilisierten den Schwerstverletzten, der anschließend von Feuerwehrmännern mit Spreizern und Blechscheren aus den Trümmern seines Autos befreit wurde. Ein Rettungswagen-Team brachte ihn ins Krankenhaus.

In die Unfallaufnahme wurden Spezialisten der Kreispolizeibehörde einbezogen. Die Feuerwehr stellte ihre Drehleiter zur Verfügung, damit sich die Sachverständigen aus 20 Metern Höhe einen Überblick über die gesamten Unfallstelle verschaffen konnte. Die Bergungsarbeiten dauerten bis gegen 9.30 Uhr.

Mit dem schweren Unfall rückt die Energiestraße einmal mehr in den Fokus der Polizei. Schon seit Jahren ereignen sich dort immer wieder schwere Unfälle. Besonders in Höhe des Kleinfelder Hofs — an der Einmündung "Zur Wassermühle" — kracht es häufig. Noch Anfang Februar hatte die Polizei diese Stelle erneut als einen der Unfallhäufungspunkte im Grevenbroicher Stadtgebiet bezeichnet. Der Landesbetrieb "Straßen NRW" plant noch in diesem Frühjahr den Bau einer Ampel, die zumindest diesen Bereich entschärfen soll.

Wegen des Glatteises wurden gestern zwischen 6.30 und 11 Uhr acht Menschen bei sechs weiteren schweren Unfällen in Kaarst, Jüchen-Wey, Dormagen-Nievenheim und Gohr sowie in Kleinenbroich-Raderbroich und Meerbusch-Bösinghoven verletzt. "13 Unfälle verliefen glimpflicher, es kam lediglich zu Blechschäden", erklärte ein Sprecher der Polizei. Nach ersten Schätzungen des Verkehrskommissariats entstand dabei ein Sachschaden von mehr als 100 000 Euro. Darüber hinaus kam es zu Beeinträchtigungen des Berufsverkehrs. Die Polizei warnt: Auf den Straßen muss in den nächsten Tagen weiterhin mit Glätte gerechnet werden.

(NGZ/url)
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