Müll in Grevenbroich 1900 Helfer machen beim Frühjahrsputz mit

Grevenbroich · Bei der Aktion wurden in den Stadtteilen insgesamt mehr als 70 Kubikmeter Müll gesammelt. Mehr als 60 Gruppen beseitigten Abfall vom alten Waschbecken bis zu – vollen – Hundekotbeuteln.

An vielen Stellen im Stadtgebiet waren Grevenbroicher mit Handschuhen und Müllsäcken unterwegs  – der jährliche Frühjahrsputz stand an. Mehr als 1.900 Menschen machten dabei mit, gut 100 mehr als bei der Aktion vor einem Jahr. Ralf Dietrich von den Stadtbetrieben Grevenbroich, bei dem die Fäden für den Frühjahrsputz zusammen liefen, führt die rege Beteiligung auch auf das gute Wetter zurück. Das Sammel-Ergebnis: mehr als 70 Kubikmeter Müll.

Sie werden garantiert später einmal ihren Müll ordnungsgemäß entsorgen: Lynn (4) und Jaron (2) machten in Wevelinghoven als begeisterte Müllsammler mit. Ihr Vater Nikolai Dohlen vom Bürger-Schützen-Verein Wevelinghoven hatte die Ehrenamtler eingeteilt: Jeder wusste, wo er sammeln musste und wo der Müll zwischenzulagern war.

Die Stimmung bei den Sammlern in der Gartenstadt war gut – kein Wunder, schließlich ließ sich während der Aktion die Sonne blicken. Hubert Gaspers (83) hatte bereits im Vorfeld Müll gesammelt. Sein Eindruck: „Es ist nicht weniger geworden im Vergleich zu den Vorjahren.“ Alexander Klömpges (56) hat die Erfahrung gemacht, dass sich bei Sturm Verpackungsmaterial vom Baumarkt, Bettenhaus und Tierfuttermarkt selbstständig macht. Was er jetzt kritisierte: „Straßen NRW mäht die Randstreifen der Landes- und Bundesstraßen, ohne zuvor den Müll zu beseitigen – der wird einfach zerkleinert.“

„Da ist Müll, Mama, den müssen wir mitnehmen“, meldete die kleine Lynn Dohlen. „Die Kinder sortieren auch zu Hause den Abfall“, erklärte Mutter Nicole. Die Wevelinghovener Schützen beendeten ihren Einsatz beim Frühjahrsputz wieder mit einem Ritual: Bei Ehrenoberst Manfred Moll gab es leckere Erbsensuppe, die Herbert Schumacher besorgt hatte. 35 Personen stark war die Gruppe der Schützen gewesen. Sie ärgerten sich vor allem über die vielen – vollen – Hundekotbeutel, die einfach weggeworfen werden.

Ein Lichtblick: Die Müllmenge, so der Eindruck von Nikolai Dohlen von den Schützen, ist im Vergleich zu den Vorjahren zumindest nicht größer geworden.

Friedrich Backhausen von den Pfadfindern in Gustorf hatte vier Erwachsene und sechs Kinder mobilisiert. Jeden Tag eine gute Tat  – die bestand am Samstag darin, Hundekotbeutel aus dem Gestrüpp zu ziehen, die Natur von einem Waschbecken zu befreien sowie einen Puppenwagen zu bergen. „Insgesamt haben wir rund eine Tonne Müll gesammelt“, erklärte Friedrich Backhausen. Anschließend wurde in die Gustorfer Eisdiele eingekehrt.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) sammelte auf rund neun Kilometer Länge entlang des Erftradwegs. Zwar seien viele Flaschen gefunden worden, insgesamt sei die Müllmenge aber geringer als in den Vorjahren, zog Vorsitzender Wolfgang Pleschka Bilanz. Mitglieder der Kreisjägerschaft Elsen-Fürth-Laach waren zum Teil, ebenso wie Schul- und Kindergartenkinder, bereits am Freitag los gezogen. Dieter Fonken stellte dabei fest: „Die großen Müllhaufen im Grünen waren nicht mehr das Thema.“ Peter Wingerath hatte rund um das ADAC-Fahrsicherheitszentrum gesammelt. Die Jäger hatten erst vor kurzem acht Lkw-Reifen gefunden. 15 prall gefüllte Müllsäcke waren jetzt die Ausbeute. Mitgeholfen hatten auch Mitglieder der Hundeschule Jansen und des Schäferhundevereins Grevenbroich.

Ralf Dietrich von den Stadtbetrieben hat kein Verständnis für Menschen, die ihren Abfall nicht ordnungsgemäß entsorgen. Sperrgut werde kostenlos abgeholt, Elektrogeräte könnten bei der Deponie in Neuenhausen abgegeben werden.

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