Ehrenamt „Goch hilft“ mit Kleidung, Toastern und Fahrrädern

Goch · Die Ehrenamtler kümmern sich in Goch um die Bedürfnisse von Menschen mit wenig Geld. Auch Handwerker machen sich nützlich. Das Angebot wird immer beliebter.

Profis für Elektro und Räder: Franz Douteil und Erich van Kempen.

Profis für Elektro und Räder: Franz Douteil und Erich van Kempen.

Foto: Anja Settnik

Wo einst unzählige Leuchten von den Decken und an den Wänden hingen, ist seit einigen Jahren die „Fundgrube“ des Vereins „Goch hilft“ von Sascha Ruelfs untergebracht. Kleidung, Hausrat, Spielsachen, Bücher und sogar Möbel sind dort zu haben. Die Spender sind zahlreich, die Bedürftigen auch. Immer mehr Menschen sind froh über die Möglichkeit, sich kostenlos oder für sehr kleines Geld eindecken zu können, sagt Ruelfs. „Wir haben hier viele Flüchtlinge, aber auch Rentner, für die das Leben in diesen Zeiten zu teuer wird.“

Weil der Platz für das große Sortiment und für all die Menschen, die zur Weezer Straße 46 kommen, knapp ist, freut sich das Team von „Goch hilft“, künftig etwas mehr Raum zur Verfügung zu haben. Ernst Kilzer, der Vermieter, der in dem Haus mit der schönen historischen Fassade einst seine hochwertigen Leuchten präsentierte, will sich aber an „Goch hilft“ nicht bereichern. „Er ist zum Glück sehr entgegenkommend“, dankt Ruelfs. Öffentliche Förderung gibt es nicht, durch den Verkauf elektrischer Geräte und einiger anderer Dinge muss zumindest so viel reinkommen, dass die Miete zu stemmen ist.

Dafür, dass aus kaputten Toastern, Fernsehern ohne Bild und Küchenmaschinen, die nicht mehr rühren können, wieder nützliche Dinge werden, sorgt Franz Douteil. Der pensionierte Elektromeister gibt nichts aus der Hand, was gefährlich sein könnte. Er testet jedes Teil; „seit 2019 habe ich schon 2000 Prüfsiegel auf reparierten Geräten angebracht“, sagt er. Nicht minder nützlich ist der Zweiradmechanikermeister  Erich van Kempen. Jedes Fahrrad, das ihm überlassen wird, bekommt er wieder flott, bezahlt werden muss im wesentlichen, was die (oft teuren) Ersatzteile kosten. „Es gibt Saisonarbeiter, die erreichen die Felder auf den Dörfern nur per Fahrrad, und das darf nicht viel kosten“, weiß er. Ob Anliefern oder Mitnehmen: geöffnet ist montags bis freitags außer donnerstags von 9.30 bis 13 Uhr.

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