Verein „Nuevo Dia“ Wie ein Moerser den Ärmsten in Guatemala hilft
Moers · Auf der Suche nach einem Feriendomizil lernte Wilhelm Scherschlicht den Gründer von „Nuevo Dia“ kennen. Wie sich der Hilfeverein einsetzt und warum der Moerser selbst noch nie in Guatemala war.
Eigentlich wollte er nur eine abenteuerliche Rucksackreise mit seiner Tochter ins mittelamerikanische Guatemala unternehmen, doch als er dann dort die Armut sah, unter der vor allem die Nachfahren des einst so stolzen Maya-Volkes zu leiden hatten, veränderte das sein Leben. Von nun an, so beschloss der damals 52-jährige ehemalige Kulturkneipenbesitzer aus Rheine Eddy Dieckmann, werde er sich für die Verbesserung der Lebenslage dieser Menschen einsetzen. Das war im Jahr 2003.
Zwei Jahre später wurde in Rheine der von Eddy Dieckmann initiierte Hilfeverein „Nuevo Dia“ gegründet, der seither durch das Sammeln von Spenden viele erfolgreiche Hilfsprojekte in Guatemala unterstützt hat. Das erste und nach wie vor wichtiste war dabei ein von der örtlichen Hilforganisation Cerne in der 40.000 Einwohner zählenden Großgemeinde Chimaltenango durchgeführtes Ernährungs- und Gesundheitsprogramm für rund 50 Kinder verarmter Plantagenarbeiter, bei dem die Kinder täglich mindestens zwei gesunde und stattmachende Mahlzeiten erhalten. Daneben werden mit Hilfe des Vereins „Nuevo Dia“ aber auch noch zahlreiche weitere Hilfsinitiativen unterstützt, darunter zum Beispiel der Bau einer sauberen Wasserleitung in Los Pinos und erst kürzlich die Sanierung einer im Südwesten des Landes gelegenen Schule.
Inzwischen lebt Eddy Dieckmann nicht mehr in Rheine, sondern in einem kleinen Ort auf der irischen Halbinbsel Dingle und hat dort unter dem Namen „Hope Guatemala“ ebenfalls einen entsprechenden Hilfsverein ins Leben gerufen. „Dieser Eddy Dieckmann ist wirklicn eine echte Type“, erklärte Wilhelm Scherschlicht. Der 75-jährige ehemalige Bauingenieur aus Moers hatte Eddy Dieckmann vor einigen Jahren bei der Suche nach einem irischen Feriendomizil kennen gelernt und war von dessen sozialem Engagement in Guatemala sofort so antegtan, dass er spontan beschloss, das Hilfeprojekt auch am Niederrhein bekanntzumachen. Mit Erfolg.
Dank seiner und der Hilfe einer Rheiner Familienstiftung ist nicht nur die Verpflegung der Kinder in Chimaltenango, sondern auch ein speziell für Frauen angebotener Computerkursus der guatemaltekischen Hilforganstation SEFCA für das nächste Jahr gesichert. „Das freut uns natürlich sehr“, sagt Scherschlicht. Leider, berichtete er weiter, habe Dieckmanns die im vergangenen Januar geplante Guatemala-Reise wegen Corona absagen müssen. Inzwischen sei er aber wieder vor Ort gewesen, um die von „Nuevo Dia“ unterstützten Menschen zu besuchen und mit den örtlichen Hilforganistationen dort neue Projekte zu planen, wobei ihm Wilhelm Scherschlicht auch weiterhin mit seiner Öffentlichkeitsarbeit hier am Nierderrhein behilflich sein wird.
Er selber habe Eddy Dieckmann zwar schon mehrfach in Irland besucht, in Guatemala sei er aber noch nie gewesen, sagt der Moerser und fügt an: „Ich denke, den Anblick dieser Armut dort könnte ich wahrscheinlich gar nicht verkraften. Zum Glück kann ich ja aber auch von hier aus helfen.“
Das tut übrigens nicht nur er. Im Emsland veranstalten schon seit einigen Jahren die Kinder der Clemensschule in Wesuwe alljährlich einen Sponsorenlauf zugunsten der „Nuevo Dia“-Hilfsprojekte. Daneben kommen aber auch immer wieder Spenden von Privatpersonen, Vereinen oder anderen Gruppen aus Deutschland und Irland.
Für alle, die Eddy Dieckmann und den Verein „Nuovo Dia“ unterstützen wollen, hier die entsprechenden Kontaktadresse: Nuevo Dia, Homeyerstraße 7, 48431 Rheine. Weitere Informationen zum Beispiel zu bisherigen und neuen Projekten und Spendenkonten gibt es im Internet unter www.nuevo-dia.de oder per Mail an info@nuevo-dia.de.