Geldern Stadt kauft Tankstelle am Geldertor

Geldern · Zunächst ändert sich für die Kunden von HEM nichts. Der Pachtvertrag läuft bis 2023. Mittelfristig sollen dort Wohnungen entstehen, ein Kreisverkehr soll dann die Ampelkreuzung am Stadteingang ersetzen.

 Die Stadt Geldern ist jetzt Eigentümer des Tankstellengeländes am Geldertor 1.

Die Stadt Geldern ist jetzt Eigentümer des Tankstellengeländes am Geldertor 1.

Foto: Dirk Möwius

Die Stadt Geldern hat eine eigene Tankstelle. Zumindest gehört ihr das Grundstück am Geldertor 1, auf dem die HEM-Tankstelle zu finden ist. Bürgermeister Sven Kaiser bestätige auf Anfrage unserer Redaktion den Kauf. Der Rat hatte den Kauf in nicht-öffentlicher Sitzung mit großer Mehrheit genehmigt. Die Stadt will aber keineswegs ins Mineralölgeschäft einsteigen: Man habe das Vorkaufsrecht genutzt, um bei weiteren städteplanerischen Entwicklungen für den Bereich Zugriff auf das Gelände zu haben.

Derzeit ändert sich also für die Kunden der Tankstelle gar nichts. Bis 2023 läuft der Pachtvertrag. Bürgermeister Kaiser macht zwar keinen Hehl daraus, dass er nichts dagegen hätte, wenn der Vertrag früher endet, aber das hängt von den Gesprächen mit der Deutschen Tamoil GmbH in Hamburg als Träger der Marke HEM ab.

Für Kaiser ist der Kauf Teil der Strategie von Rat und Verwaltung, sich wenn möglich entscheidende Grundstücke in der Stadt zu sichern, um besser planen zu könne. Am Geldertor soll sich mittelfristig die Stadteingangssituation verändern, wenn die Pläne, das alte Finanzamt zu Hotel und Hausärztezentrum umzubauen, verwirklicht werden. So soll die Ampelkreuzung dort verschwinden, ein Kreisverkehr wäre die Zukunftslösung. Das Tankstellengelände soll aus Sicht der Stadt dann für Wohnungsbau genutzt werden.

Doch wie ist das mit den Altlasten an dem Standort? Sven Kaiser hält das Risiko für die Stadt gering. Laut einem Gutachten, das der Voreigentümer erstellen ließ, sehe es dort nicht nach einer Belastung aus. Sollten aber doch besondere Entsorgungsmaßnahmen erforderlich sein, gebe es ein Förderprogramm des Landes, das die Wandlung solcher Flächen für den Wohnungsbau unterstützt. Aktuelle Untersuchungen habe es vor dem Kauf nicht gegeben. Der Gelderner Bürger Nobert Stoffmehl, lange selbst Tankstellenbesitzer an anderer Stelle, hatte Sven Kaiser und die Fraktionsvorsitzenden Anfang November brieflich darauf hingewiesen, dass aus seiner Sicht eine Bodenrecherche erforderlich sei, um festzustellen, in welchem Maße das Grundstück kontaminiert sei.

In Sachen altes Finanzamt hofft Kaiser nun auf baldige Vorstellung der konkreten Pläne. Die notwendige Teilung des Grundstücks im Grundbuch sollte im Januar vollzogen sein, dann könnte es dort weitergehen.

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