Fußball-Regionalliga Ein Punkt für sprachlosen SV Straelen

Straelen · Fußball-Regionalliga: Gäste kassieren bei der U 23-Auswahl des FC Schalke 04 späten Ausgleich zum 1:1. Nach dem fünften sieglosen Spiel in Folge wird Trainer Benedict Weeks nervös und verpasst seinen Spielern einen Maulkorb.

 Linksverteidiger Toshiaki Miyamoto (r.) zählte auf Schalke zu den besten Spielern im grünen Straelener Trikot.

Linksverteidiger Toshiaki Miyamoto (r.) zählte auf Schalke zu den besten Spielern im grünen Straelener Trikot.

Foto: Heinz Spütz

Es bleibt dabei: Fußball-Regionalligist SV Straelen ist momentan von seiner Bestform ein gutes Stück entfernt. Die Mannschaft um Trainer Benedict Weeks musste sich beim Tabellennachbarn FC Schalke 04 U 23 mit einem 1:1 (0:0) begnügen und ist damit jetzt seit fünf Spielen sieglos.

„Gegen Schalke werden wir ein anderes Gesicht zeigen“, hatte Weeks am Samstag nach der 0:4-Heimschlappe gegen Preußen Münster versprochen. Ein anderes Gesicht zeigten seine Spieler tatsächlich. Immerhin ließen die Grün-Gelben im Parkstadion Grundtugenden wie Einsatzwillen und Kampfbereitschaft erkennen – mehr allerdings auch nicht.

Gravierende Veränderungen in der Startelf gab es keine. Auf links verteidigte der kleine Japaner Toshiaki Miyamoto, Tobias Peitz spielte für den verletzten Fabio Ribeiro im defensiven Mittelfeld. Und im Angriff vertraute Weeks auf Torjäger Cagatay Kader mit Timo Mehlich als hängender Spitze an seiner Seite.

Zum Geschehen auf dem Platz: Den besseren Start erwischten die Gäste und erspielten sich in den Anfangsminuten erste Möglichkeiten durch Noah Holtschoppen und Kader. Den Knappen gelang es, das Spiel zu beruhigen und besser in den Griff zu bekommen. Schnappatmung in der Straelener Defensive nach 20 Minuten: Robin Udegbe konnte zunächst einen Schuss auf sein Tor abwehren. Der Ball landete auf dem Kopf von Rufat Dadashov, der nur den Querbalken traf.

Im weiteren Verlauf flachte die Partie immer mehr ab und erinnerte an ein Spiel mit der Murmelkiste: Viel „Klein-Klein“ und Ballgeschiebe im Mittelfeld, keine Torszenen, keine Emotionen. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff konnte Miyamoto die Führung für „Königsblau“ verhindern. Leonardo Weschenfelder lupfte den Ball über Udegbe hinweg. Miyamoto hatte aufgepasst und beförderte das Leder mit der Brust von der Torlinie. Torlos wurden die Seiten gewechselt.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs präsentierte sich die Weeks-Auswahl deutlich couragierter. Die Gäste liefen ihre Kontrahenten schon an der Strafraumgrenze an. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Kelvin Lunga startete über die rechte Seite, tankte sich im Strafraum bis zur Grundlinie durch und passte auf den einschussbereiten Kader. Der Schalker Abwehrchef Mika Hanraths kam ihm zuvor und grätschte beim Klärungsversuch das Spielgerät unglücklich über die eigene Torlinie.

Das drucklose Spiel der Gastgeber stellte kein Problem für den SV Straelen dar. Dennoch sollte es nicht zum ersehnten Dreier reichen. Nach 84 Minuten bewies Schalkes Trainer Torsten Fröhling mit der Einwechslung von Mateo Aramburu ein glückliches Händchen. Zunächst zwang Aramburu den Straelener Keeper nach einem Schuss aus kurzer Distanz zu einer starken Fußabwehr (86.), doch drei Minuten später war Udegbe geschlagen. Aramburu konnte ungehindert mit dem Ball durch die Straelener Hälfte marschieren, wurde am Strafraum nicht energisch genug angegriffen und traf mit Wucht zum 1:1-Endstand.

Schalke hatte im Vorfeld angekündigt, wegen der Pandemie auf eine Pressekonferenz zu verzichten. Trainer und ausgewählte Spieler sollten nach Abpfiff auf dem Platz für Gespräche bereit stehen. Das funktionierte bei den Schalkern einwandfrei. Das gesamte Team von Trainer Benedict Weeks, der auch zum Unverständnis von Vereinsboss Hermann Tecklenburg bereits während der Woche seinen Spielern ein Interview-Verbot erteilt hatte, verschwand kommentarlos in der Kabine.

Dafür fasste Straelens Sportlicher Leiter Rudi Zedi das Geschehen prägnant zusammen: „Im Umschaltspiel haben wir es versäumt, den richtigen Pass zu spielen. Nach unserer Führung hätten wir die Räume besser nutzen müssen. Der späte Ausgleichstreffer quasi ganz ohne Gegenwehr darf ganz einfach nicht passieren. Wir müssen endlich mal wieder in der Lage sein, zu Null zu spielen.“

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