Erste Runde im Fußball-Niederrheinpokal Ein besonderer Moment für Alemannia Pfalzdorf

Kreis Kleve · Der A-Ligist verliert im Niederrheinpokal zwar mit 1:7 gegen Regionalligist SV Straelen, doch das eine Tor wird frenetisch gefeiert. Landesligist SGE Bedburg-Hau siegt im Elfmeterschießen. Die SV Hö.-Nie. scheidet aus, der Oberligist 1. FC Kleve ist weiter.

 Die Fans von Alemannia Pfalzdorf machten am Mittwochabend ordentlich Stimmung. Einige zündeten auch Pyrotechnik nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Alemannia.

Die Fans von Alemannia Pfalzdorf machten am Mittwochabend ordentlich Stimmung. Einige zündeten auch Pyrotechnik nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Alemannia.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

In der ersten Runde des Fußball-Niederrheinpokals hat der Regionalligist SV Straelen im Duell mit dem A-Ligisten Alemannia Pfalzdorf keine Zweifel aufkommen lassen. 1:7 (1:5) lautete der Endstand aus Sicht der tapfer kämpfenden Gastgebers.

Schon nach vier Minuten verwertete Arlind Shoshi die erste Chance der Gäste zur Führung. Wer nun mit Straelener Toren im Fünf-Minuten-Takt gerechnet hatte, sah sich fürs Erste getäuscht. Denn das nächste Wort hatte die Alemannia. Nach einem Ballverlust des SVS schickte Christian Urbanek VfB-Stürmer Nick Helmus auf die Reise.

Der ließ zwei Straelener hinter sich, düpierte Torwart Julius Paris und schob unter tosendem Jubel der zahlreichen Pfalzdorf-Fans zum 1:1 (13.) ein. „Erst leisten wir uns einen Fehlpass und kommen dann nicht gut ins Gegenpressing“, kommentierte SVS-Trainer Benedict Weeks die Szene. In der Folge sah er allerdings einen abgebrühten Auftritt seiner Mannschaft. Irwin Pfeiffer (18., 21., 84.), Timo Mehlich (21., 37.) und Ikechi Okafor (61.) trafen für die Straelener. „Wir sind froh, dass wir es am Ende ohne Probleme in die nächste Runde geschafft haben“, sagte Weeks nach dem Abpfiff. Sein Gegenüber, Alemannia-Coach Thomas Erkens, war sichtlich stolz auf sein Team: „Wir haben aufopferungsvoll und leidenschaftlich gekämpft und mit dem Treffer zum 1:1 einen schönen Moment geschaffen.“

Auch SGE-Trainer Sebastian Kaul kann stolz auf seine Elf sein. Der Landesligist SGE Bedburg-Hau bezwang Oberligist SC Düsseldorf-West mit 4:2 (1:1, 1:1) im Elfmeterschießen. In der regulären Spielzeit war der SC zunächst durch Marco Lüttgen (32.) in Führung gegangen. Robin Deckers hatte nach 55 Minuten die passende Antwort parat. Der Top-Stürmer der SGE sah in der 120. Minute eine fragwürdige Rote Karte. Im Elfmeterschießen avancierte Keeper Jendrik Maas zum Helden. Zwei Düsseldorfer Elfmeter parierte er, ein weiterer flog über das Tor. Der eingewechselte Luca Polders verwandelte schließlich den vierten SGE-Elfer zum umjubelten Sieg. „Das war bisher unsere beste Saisonleistung. Wir waren heute nicht die schlechtere Mannschaft. Leider haben wir den Sieg mit der Roten Karte für Robin Deckers teuer bezahlt“, so Kaul.

 Auch SVS-Präsident Hermann Tecklenburg (links) und Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg waren in Pfalzdorf. Alemannia-Vositzender Jürgen Kamps dürfte es gefreut haben.

Auch SVS-Präsident Hermann Tecklenburg (links) und Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg waren in Pfalzdorf. Alemannia-Vositzender Jürgen Kamps dürfte es gefreut haben.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der Oberligist 1. FC Kleve setzte sich souverän beim Bezirksligisten Sportfreunde Broekhuysen durch. Mit 3:1 (1:0) siegte das Team von Trainer Umut Akpinar. Zum Matchwinner avancierte Niklas Klein-Wiele, der zwei Treffer beisteuerte. „Uns ging es ums Weiterkommen. Das ist uns gelungen. Ich hatte nie wirklich das Gefühl, dass das Spiel kippen könnte. Wir haben sehr konzentriert und aggressiv unser Spiel durchgespielt“, sagte Coach Umut Akpinar.

Er hatte im Vergleich zur Ligapartie gegen die Sportvereinigung Sterkrade-Nord am vergangenen Sonntag kräftig durchgewechselt. Maxwell Bimpeh, Luca Thuyl, Calvin Top, Ahmet Taner und Tim Haal erhielten eine Pause. Für sie standen etwa Dano Evrard, Frederik Meurs, Bjarne Janßen oder Sezai Kezer auf dem Platz. „Wir haben die Gelegenheit genutzt, einigen Jungs eine Pause zu gönnen und anderen Spielern eine Chance zu geben, die zuletzt nicht so viel gespielt haben“, so Akpinar.

Die Klever waren von Beginn an spielbestimmend. Die Sportfreunde Broekhuysen postierten sich tief in der eigenen Hälfte und überließen den Rot-Blauen den Ball. Die logische Folge: Nach 31 Minuten lupfte Kleves Niklas Klein-Wiele über Broekhuysens Torwart Finn Bünnings zur Führung. Younes Mouadden und Pascal Hühner hätten noch vor dem Seitenwechsel erhöhen können. Nach 50 Minuten aber fand der Bezirksligist von Trainer Sebastian Clarke zurück in die Pokalpartie. Angreifer Igor Puschenkow (50.) köpfte aus kurzer Distanz zum 1:1 ein. Allzu nervös aber agierte der Favorit in der Folge nicht. Stattdessen spielte der 1. FC Kleve weiter engagiert nach vorne. Nachdem Luca Thuyl im Strafraum zu Fall gebracht wurde, verwandelte Nedzad Dragovic (66.) vom Elfmeterpunkt zur erneuten Führung. Für die Entscheidung sorgte Niklas Klein-Wiele (90.) nach Vorarbeit von Calvin Top.

Der Landesligist SV Hönnepel-Niedermörmter blieb im Heimduell mit ETB Schwarz-Weiß Essen ohne Chance. Mit 0:4 (0:3) unterlag das Team von Trainer Sven Schützek vor 100 Zuschauern. „Eines wissen wir nun ganz sicher: Schwarz-Weiß Essen ist eine starke, gut strukturierte Oberliga-Mannschaft. Dennoch haben wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten gut geschlagen“, sagte der Coach.

Nach wenigen Minuten hätte Mittelfeldspieler Marvin Müller aus kurzer Distanz treffen können. Doch Essens Torwart Niklas Lübcke hielt sehenswert. Der offensiven Durchschlagskraft der Gäste aus dem Ruhrgebiet aber waren die Schwarz-Gelben in der Folge nicht gewachsen. „Wenn sich Essen durchkombiniert, brauchen sie auch nur ganz wenige Chancen. Das ist aktuell der Unterschied zu meinen Jungs. Dennoch hat sich meine Mannschaft immer wieder sichtbar gewehrt“, sagte Sven Schützek. Für ETB trafen Ismail Remmo (15./72.) sowie Clinton Emmanuel Williams (22./44.). Doch auch das Verletzungspech scheint den Landesligisten weiterhin zu verfolgen. Nach 62 Minuten hatte Schützek den zuletzt verletzten Mittelfeldakteur Baran Özcan für Lukas Nowicki in die Partie gebracht. Er aber musste wenig später bereits wieder angeschlagen ausgewechselt werden.

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