Volleyball "Oberliga, wir kommen!"

Mit bitter-bösem Zynismus kommentierteTrainer Krystian Scheinert den Abstieg des VC Eintracht. Die Gelderner Frauen verloren die Abstiegsrelegation bei Alemannia Aachen II mit 1:3.

"Oberliga wir kommen!", lautete der bissige Kommentar von Eintracht-Trainer Krystian Scheinert nach Spielende. Während die Aachenerinnen den Sieg und ihre Rückkehr in die Regionalliga feierten, suchten Gelderns Spielerinnen schnell das Weite. Enttäuschung kennzeichnete die Gesichter. Auskünfte zum Spiel wollten wenige Minuten nach dem bitteren 25:23, 24:26, 21:25 und 22:25 gegen das keineswegs unschlagbare Sextett der Alemannia die wenigsten Spielerinnen geben.

Sprachlose Spielerinnen

VCE-Zuspielerin Bärbel Gastens und Mittelblockerin Lisa Valentin verdrückten sich mit einem "Nein, jetzt nicht". Coach Krystian Scheinert zeigte sich dann schon auskunftsfreudiger. "Die Mädels haben mich mit ihrer Leistung heute überrascht", war er einerseits vom Auftritt seiner Mannschaft angetan, ließ aber dabei auch anklingen, dass bei größerem Engagement aller Beteiligten in Vorbereitung auf die Relegation ein anderes Ergebnis möglich gewesen wäre.

Einen Trumpf konnte Gelderns Coach in Aachen erst gar nicht ziehen. Diana Spalek (Urlaub) fehlte vor allem im Angriff. Melanie Verheyen und Lisa Valentin gingen angeschlagen ins Spiel. Anders als bei Herausforderer Aachen gab es im Gelderner Angriff kaum personelle Alternativen. Als sich Julia Siepenkort auf Außen nicht mehr durchsetzte, versuchte es Coach Scheinert kurz mit Isabel Reiners und setzte dann auf Nachwuchsspielerin Lisa Harmsen, die außen mit mehr Mut und Erfolg zu Werke ging.

Doch zu dem Zeitpunkt war die VCE-Sechs schon vom Erfolgskurs abgekommen. Satz eins, den Geldern mit einer 7:1-Führung eröffnete und gegen eine sichtlich nervös und fehlerhaft agierende Aachener Sechs bis 20:15 dominierte, ging nach packender Schlussphase mit 25:23 an den VCE. In Durchgang zwei kam Alemannia Aachen II besser ins Spiel, doch die hielten den Herausforderer weiter in Schach, meist auf Abstand. Aachens Zwischenspurt von 7:13 auf 14:14 konterte VC Eintracht Geldern bei 19:19 mit einem Lob von Isabel Reiners sowie einem "Kill-Block" vom Melanie Verheyen zum 21:19.

Wendepunkt im zweiten Satz

Nach einem Aufschlagwinner Lisa Valentins hatte Geldern bei 24:22 zwei Satzbälle zum 2:0 und danach bei einem unglaublichen Ballwechsel kein Glück. Nadine Rösens Ball ging ins Aus und markierte den Wendepunkt im Spiel. "Wir hätten den zweiten Satz gewinnen müssen", trauerten Gelderns Nicole Gey und Sabine Hetjens nach Spielschluss der großen Chance nach. Sie stimmten dabei mit der Einschätzung beider Trainer überein. Unisono betonten Krystian Scheinert und Aachens Marc van den Berghen: "Der Knackpunkt war der zweite Satz."

(RP)
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