Leichtathletik Kevelaer eröffnet den Marathon-Reigen

Kevelaer · Rund um Twisteden geht’s für die Ausdauersportler, die zum Teil aus ganz Deutschland anreisen, am Sonntag erstmals im neuen Jahr über 42,195 Kilometer. Vorjahressieger Nikki Johnstone ist wieder dabei und hoher Favorit.

 Wer ein echter „Marathoni“ ist, nimmt die große Herausforderung auch im Winter in Angriff.

Wer ein echter „Marathoni“ ist, nimmt die große Herausforderung auch im Winter in Angriff.

Foto: ja/Seyb

Die Frauen und Männer, die am Sonntag in Twisteden erwartet werden, haben mit guten Vorsätzen nichts am Hut. Sie laufen ganz einfach, was das Zeug hält. Und dürfen wenige Stunden nach dem Startschuss gleich einmal für sich in Anspruch nehmen, das neue Jahr mit einem Marathon eingeläutet zu haben.

Zu Beginn des neuen Jahrtausends kamen die Verantwortlichen der „Langlaufgemeinschaft Laufsport“ – kurz LLG – Kevelaer auf die Idee, die sich längst zum Markenzeichen des kleinen, aber sehr engagierten Vereins entwickelt hat. Alle Jahre wieder findet der bundesweit erste Wettbewerb über die Königsdistanz vor den Toren der Marienstadt statt – genau gesagt rund um Twisteden. Die hartgesottenen Langstreckler, die aus ganz Deutschland und den Nachbarländern anreisen, nehmen am Dreikönigstag wieder sieben Mal den sechs Kilometer langen Rundkurs durch Feld, Wald und Flur in Angriff, ehe sie im Stadion der DJK Twisteden am Hartjesweg noch einmal 195 Meter übers Ziel hinaus schießen und sich von den begeisterten Zuschauern feiern lassen dürfen. Das Konzept hat sich bewährt. Wenn um 10 Uhr am Stadion der Startschuss fällt, machen sich einmal mehr rund 350 Sportlerinnen und Sportler auf den Weg. „Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz, weil wir diese Zahl erneut schon im Vorfeld erreicht haben“, sagt LLG-Sprecherin Maria Scherf. Wie schon im Vorjahr bei der gelungenen Premiere sind auch viele Langstreckler dabei, die die 42,195 Kilometer nicht alleine schultern möchten und sich daher für den Start im Staffel-Wettbewerb entschieden haben. „Wir mussten diesmal sogar die Zahl der Staffeln begrenzen, um den Rahmen unserer Veranstaltung nicht zu sprengen“, erklärt Scherf.

Weiterhin halten die Organisatoren am Motto fest, das sich seit dem ersten Kevelaer-Marathon im Jahr 2003 bewährt hat: „Von Läufern für Läufer“. Um den familiären Breitensport-Charakter der beliebten Veranstaltung zu erhalten, verzichtet die LLG beispielsweise auf die Einführung eines Zeitlimits. Lieber harren die Helfer noch die eine oder andere Stunde im DJK-Vereinsheim aus, um die Zielankunft der Anfänger oder der etwas in die Jahre gekommenen „Marathonsammler“ abzuwarten.

Einen haushohen Favoriten gibt’s dennoch. Die Zuschauer freuen sich auf ein Wiedersehen mit dem sympathischen Schotten Nikki Johnstone. Der in Düsseldorf lebende Lehrer hatte im vergangenen Jahr den Kevelaer-Marathon erstmals zur Vorbereitung auf die neue Saison genutzt und bei dieser Gelegenheit gleich einmal den alten Streckenrekord pulverisiert. Am Sonntag wird der 34-Jährige, der für den Allgemeinen Rather Turnverein startet, versuchen, seine Kevelaer-Bestzeit von 2:31,55 Stunden noch einmal zu unterbieten. Als Belohnung für die Verbesserung des Streckenrekords locken immerhin 250 Euro – selbstverständlich auch bei den Frauen.

Für die gelungene Mischung aus Unterhaltung und Information sorgt wiederum der bekannte Weezer Langlauf-Sprecher Laurenz Thissen. Damit er jeden Teilnehmer höchstpersönlich begrüßen und die Zuschauer entlang der Strecke mit wissenswerten Details aus der jeweiligen Sportler-Vita versorgen kann, hat Thissen vorab schon einmal sorgfältig die Teilnehmerliste studiert.

Zur Wetterprognose: Die Chancen auf optimale Bedingungen stehen diesmal nicht schlecht. „Stürmisch soll’s in keinem Fall werden. Das ist schon mal gut, weil wir viele offene Stellen entlang der Strecke haben. Die erwartete Temperatur von fünf bis sechs Grad gefällt den meisten Sportlern ebenfalls. Und wenn wir dann noch ganz großes Glück haben, bleibt es bis zum Nachmittag trocken“, sagt Maria Scherf.

Den Besuchern der beliebten Sportveranstaltung kann’s fast schon egal sein. Wer einfach nur kommt, um die zum Teil von weither angereisten Gäste anzufeuern, sitzt im großen Zelt im Stadion auf jeden Fall im Trockenen. Und kann sich dort beispielsweise auch mit Currywurst oder Glühwein stärken. Gegen 12.30 Uhr wird dann auch der Sieger des 17. Kevelaer-Marathons im Stadion erwartet. Der heißt zu 99,9 Prozent Nikki Johnstone – fragt sich nur, in welcher Zeit.

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