Beliebter Geistlicher ist tot Eine Gelderner Institution

Geldern · Im Alter von 87 Jahren ist Pfarrer Josef Hammer gestorben. Der Seelsorger, der oft mit dem Fahrrad zu Terminen unterwegs war, zählte zum Stadtbild. Im Februar noch feierte er sein Diamantenes Priesterjubiläum.

 So kennen die Menschen in Geldern Josef Hammer: Mit seinem Fahrrad hat der Geistliche unzählige Kilometer in der Innenstadt zurückgelegt.

So kennen die Menschen in Geldern Josef Hammer: Mit seinem Fahrrad hat der Geistliche unzählige Kilometer in der Innenstadt zurückgelegt.

Foto: privat

Eine Gelderner Institution ist tot. Im Alter von 87 Jahren ist Pfarrer Josef Hammer gestorben. Für viele gehörte der Seelsorger zum Stadtbild. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang lebte er in Geldern, viele Jahre fuhr er auf seinem Fahrrad von Termin zu Termin.

Josef Hammer wurde am 17. Februar 1932 in Bedburg-Hau geboren. Die Priesterweihe empfing er am 21. Februar 1959 in Münster. Sein Diamantenes Priesterjubiläum feierte er im Februar dieses Jahres.

Nach seiner Priesterweihe war er zunächst als Vertretung in Kleve St. Mariä Empfängnis tätig. Im selben Jahr wurde er Kaplan in Duisburg (Homberg) Liebfrauen. Im Jahr 1962 wurde er Religionslehrer und Rektor der Landfrauenschule in Geldern. Studienassessor am Gymnasium in Geldern und Rektor der Landfrauenschule Unserer Lieben Frau wurde er 1966. Zum Studienrat wurde er 1969 ernannt. Im Jahr 1972 erfolgte die Ernennung zum Oberstudienrat. Generationen von Schülern unterrichtete er in Religion und Latein.

Im Jahr 1981 wurde Hammer der Titel Pfarrer verliehen. Ab 1994 wirkte er dann als Oberstudienrat i. R. in Geldern und war zugleich Rektor der Kapelle „Zur Heiligen Familie“ der Schwestern Unserer Lieben Frau.

Intensiv brachte er sich in all den Jahren in die Pfarrseelsorge in St. Maria Magdalena Geldern ein. „Als Priester und Seelsorger hat er in seinem Dienst immer wieder Zeugnis von der Menschenfreundlichkeit Gottes gegeben und sich so eine hohe Wertschätzung und große Verbundenheit der Menschen erworben, ganz besonders in Geldern und Umgebung“, heißt es im Nachruf der Pfarrgemeinde.

Hammer arbeitete an vielen gemeindlichen, verbandlichen und theologisch-spirituellen Initiativen am Niederrhein mit. Mit Leidenschaft engagierte er sich in der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB). Seinen Glauben und seine Liebe brachte er sein Leben lang in die Paulusgemeinschaft ein.

 Im Kreise von Verwandten, Weggefährten und vielen Gelderner Bürgern feierte Pfarrer Josef Hammer im Februar in der Kapelle des Adelheid-Hauses sein 60-jähriges Priesterjubiläum.

Im Kreise von Verwandten, Weggefährten und vielen Gelderner Bürgern feierte Pfarrer Josef Hammer im Februar in der Kapelle des Adelheid-Hauses sein 60-jähriges Priesterjubiläum.

Foto: Tobias Kleinebrahm

Zuletzt wohnte Josef Hammer im Adelheid-Haus, wo er im Februar auch sein Diamantenes Priesterjubiläum feierte. Dabei erzählte er, dass er sich in dem Seniorenhaus der Caritas sehr wohl fühle. „Es ist ein bisschen wie Nach-Hause-Kommen“, sagte er mit Blick in Richtung Kapelle. Ungezählte Gottesdienste hat er dort gefeiert, als es die frühere Adelheid-Kirche noch gab. Während der Jubiläumsmesse im Adelheid-Haus würdigte Pfarrer Arndt Thielen Hammer als eine Institution in Geldern. „Du hast in deiner aktiven Zeit als Seelsorger versucht, jeden Tag einen Hausbesuch bei den Menschen in Geldern zu machen. Davon können sich einige Pfarrer heute noch eine Scheibe abschneiden“, sagte Thielen. Zuvor hatte Pfarrer Christian Olding mit Blick auf Josef Hammer gesagt: „Mit deinem Lebensweg zeigst du uns, dass es sich lohnt, den eigenen Weg Seite an Seite mit Gott zu gehen.“

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