Geldern Lüllingen rockt – und die Heide wackelt

Lüllingen · Einmal im Jahr ist es vorbei mit der Ruhe im beschaulichen 870-Seelen-Dorf. Dann ist „Lüllingen rockt“, das Sommer-Open-Air-Konzert des SV Lüllingen, angesagt.

Das Publikum war begeistert beim Auftritt der heimischen „Red Cups“.

Das Publikum war begeistert beim Auftritt der heimischen „Red Cups“.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Dem Veranstalter ist es auch bei der elften Auflage der langen Partynacht wieder perfekt gelungen, den Trainingsplatz der Fußballer in eine „Wohlfühl-Feier-Arena“ zu verwandeln.

Bei der Auswahl der Cover-Bands wurde nicht gekleckert, sondern richtig geklotzt. Die Organisatoren haben drei Hochkaräter in das Heidedorf geholt: Die Senkrechtstarter „Red Cups“ mit 90er-College-Rock, die Glam-Rocker „John Diva & The Rockets of Love“ und die zum Konzert-Inventar gehörende Rock-Classics-Revival-Band „Second Edition“.

„Red Cups“ machten den musikalischen Einstieg. Die neu formierte Band fackelte nicht lange und trat ohne Vorwarnung das Gaspedal durch bis zur Ölwanne: Mit „Ready to go“ von „Republica“ und „All the small Things“ von „Blink 182“ überzeugten sie das Publikum von Anfang an und katapultierten es auf die nötige Betriebstemperatur.

Der Headliner, „John Diva & The Rockets of Love“, sorgte schon vor dem ersten Ton durch die Optik für Aufsehen und füllte sämtliche Klischees bis ins kleinste Detail aus: fette Sonnenbrille, breites Stirnband über der blonden Langhaarperücke, jede Menge Glitzerkram bis hin zur hellblau-rosa getigerten Leggins.

Aber die Hardrocker lieferten auch ab: eine Rockshow, die sich gewaschen hatte. Bereits bei der ersten Nummer „Kickstart my Heart“ von „Mötley Crüe“  mit einem Gitarren-Solo von Snake Rocket war das Publikum aus dem Häuschen und nach „Here I go again“ von „Whitesnake“ nicht mehr zu halten. Auf dem „Mahogany Dancefloor“, so John Diva,  wurde wild gesprungen, und die größten Hits der 80er wurden mitgegrölt, so, wie es sich für Stadionrock gehört. Der dandyhafte John Diva aus San Diego, flankiert von einem Rock-Quartett,  präsentierte alle Songs, die andere unsterblich gemacht haben, und zog dabei eine grandioses Spektakel ab.

Den Abschluss machte wie immer und weit nach Mitternacht die Band „Second Edition“, die mit professionellem, handwerklichem Können die Songs ihrer Legenden im Originalsound in die Gegenwart transportierte und Jahrzehnte zurückliegende Jugenderinnerungen wach werden ließ. Bereits nach den ersten beiden Songs von „Toto“: „Child’s anthem“ und „I’ll supply the Love“ hatte das Sextett  die Gunst der Zuschauer gewonnen“. Der Rock-Funke war von der Bühne auf das Publikum  übergesprungen, und die sechs Protagonisten holten bis tief in die Nacht die letzten Feierreserven aus den begeisterten Fans heraus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort