Geldern Lüllingen rockt bis zum frühen Morgen

Geldern · Erneut drei Bands auf der Bühne. Abwechslungsreiche Musik aus vier Jahrzehnten sorgt für eine tolle Stimmung. Die familiäre und gemütliche Atmosphäre auf dem weiträumigen Sportplatzgelände rundet das Festival ab.

 Die Band "12 inch" eröffnete das Festival in Lüllingen und holte die Zuhörer schon früh auf die große Tanzfläche.

Die Band "12 inch" eröffnete das Festival in Lüllingen und holte die Zuhörer schon früh auf die große Tanzfläche.

Foto: gottfried Evers

Das beschauliche Lüllingen mit seinen malerischen Feldern und unzähligen Gärtnereien ist für gewöhnlich kein Ort, in dem bis spät in die Nacht der Bär steppt. Da ist eine Veranstaltung wie "Lüllingen rockt", bei dem am Samstag die Erde bebte, wahrlich ein Highlight - und was für eines. Seit zehn Jahren verwandelt sich der Sportplatz am letzten Wochenende der Sommerferien in eine große Festivalwiese. Bands aus ganz Deutschland hat der Veranstalter, der SV Lüllingen, schon ins Heidedorf geholt, aus Heidelberg, Frankfurt, Düsseldorf und Köln. Auch zum diesjährigen Jubiläum wurden mit "12 inch" aus Krefeld, "Decoy" aus Köln und "Second Edition", der Niederrhein-Band, hochkarätige Musiker eingeladen.

Gegen 20 Uhr eröffnete "12 inch" das Festival, und schnell füllte sich die Festivalwiese und die hölzerne Tanzfläche. Martin Schmidt, Vorsitzender des SV Lüllingen, ist seit fünf Jahren beim Organisationsteam dabei, seit vier Jahren als Vorsitzender. "Das Besondere an ,Lüllingen rockt' sind das Familiäre und die Detailliebe", erzählt er. Das ist auch am Samstag zu bemerken gewesen, denn wie in einer großen Familie auch sind die Zuhörer aus ganz unterschiedlichen Altersgruppen.

Darunter sind auch "die Partylöwen", wie sie sich selbst nennen, aus Walbeck - Achim und Markus. Die beiden jungen Männer sind direkt nach einem Kegelabend nach Lüllingen gekommen und besuchen das Festival bereits zum dritten oder vierten Mal. Ganz sicher sind sie nicht, aber es gefällt ihnen, wie auch in den vergangenen Jahren, sehr gut. Aus ihrer Sicht hat sich das Festival sehr gut entwickelt - und wenn man bedenkt, dass das Ganze ursprünglich aus einem Waldfest entstanden ist und das erste "Lüllingen rockt" 600 Besucher hatte, sind die Dimensionen auch klar. Mehr als verdoppelt hat sich die Zahl mittlerweile, bei gutem Wetter rechnete Schmidt am Samstag mit bis zu 1500 Zuschauern. Vielleicht waren es sogar noch einige mehr.

Mit Titeln wie "Skandal im Sperrbezirk", "Goldener Reiter" oder "Vamos a la playa" brachte "12 inch" die Zuhörer in die richtige Stimmung. Um circa 22.15 spielte dann der Hauptact des Abends, "Decoy". Schon im Februar vorigen Jahres musste der Hauptact gebucht werden - eine lange Vorlaufzeit. Mit Hits wie Bruno Mars' "24K Magic", Adeles "Rolling Deep" oder Ed Sheerans Hit "Shape Of You" brachte die Band die Tanzfläche zum Brodeln. Ganz dem diesjährigen Motto des Festivals "Rock durch die Jahrzehnte" entsprechend, konzentrierten sich die drei Bands auf die Musik von den 70ern bis heute.

Um Mitternacht trat mit "Second Edition" ein Urgestein des Festivals auf, denn die siebenköpfige Gruppe ist schon seit dem ersten "Lüllingen rockt" dabei. Zu Klassikern wie "Smoke on the water" von Deep Purple oder "Jump" von Van Halen wurde bis weit nach Mitternacht gefeiert. Und als sich dann die Diskokugel drehte, verwandelte sich die Wiese in eine wunderschöne glitzernde Landschaft. Mit "Purple Rain" von Prince setzte die Band kurz vor 3 Uhr den hymnischen Schlusspunkt.

Wer einmal bei "Lüllingen rockt" war, der kann sagen: Es handelt sich wirklich um ein hochkarätiges Rockfestival, dass für die Fans aller Altersgruppen die richtige Musik bieten kann - und vielleicht auch Interesse weckt für den ein oder anderen jüngeren oder älteren Musiker.

(eo)
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