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Coronavirus und niederrheinische Unternehmen Die Wende: von der Krise in die Chance

Straelen · Keuck Medien in Straelen schwenkt nach vielen Stornierungen um und produziert momentan Acrylglasscheiben ohne Ende.

 Sebastian Keuck vor dem mobilen Spuckschutz aus Acrylglas.

Sebastian Keuck vor dem mobilen Spuckschutz aus Acrylglas.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Noch vor wenigen Wochen herrschte große Tristesse. Alle großen Messen wurden wegen der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt. Dem Unternehmen Keuck Medien aus Straelen, das Folien für Messestände, Wegweiser für Fußböden und Deckenabhänger mit Logos herstellt, waren viele Aufträge weggebrochen. Aber das Blatt hat sich gewendet. Das Straelener Unternehmen produziert momentan am laufenden Band Acrylglasschutzscheiben und Aufkleber, die in Geschäften auf das Einhalten des Abstands hinweisen. Die Wende kam mit einem Apotheker, der nach einem Schutz an den Kassen fragte, um die Tröpfcheninfektion mit dem Coronavirus durch Kunden zu verhindern. „Wir haben überlegt, wie kann man das am besten umsetzen und haben von einem auf den anderen Tag einen Prototyp entwickelt“, sagt Sebastian Keuck, Geschäftsführer der Keuck Medien GmbH in Straelen. Mittlerweile hat das Unternehmen schon viele Hunderte verkauft. Bis Mittwochfrüh wurden 450 Corona-Schutzscheiben fertig. „Und wir haben noch rund 550 Scheiben im Vorlauf für die kommenden Tage und Anfragen auf dem Tisch für weitere 1000 Stück“, erklärt Keuck. Es gibt das Kombi-Paket, die Acrylglasscheiben zusammen mit den Aufklebern zum Abstandhalten. Es gibt den Prototypen, die 90 mal 60 Zentimeter große Schutzscheibe zum Hinstellen oder Aufhängen und die individuell gefertigen Scheiben. Am Wochenende wurden bereits Extra-Schichten gefahren, am Dienstag wurde direkt eine Nachtschicht eingelegt, um den großen Bedarf zu bedienen. Unterstützung gibt es übrigens vom Gelderner Unternehmen Eventura. Weil sämtliche Veranstaltungen abgesagt sind, hat das Unternehmen gerade Kapazitäten frei. „Die fahren für uns das Material“, erklärt Keuck. Lkw des Gelderner Unternehmens holen die Rohplatten bei den Herstellern ab und bringen sie nach Straelen. „Damit unsere Maschinen ununterbrochen arbeiten können.“ Auch bei den Herstellern der Platten werde die Produktion gerade hochgefahren, sagt Keuck. Für das Straelener Unternehmen ist das die unerwartete Wende in der Corona-Krise.

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