Betroffene aus Issum berichtet Viele Physio-, Ergo- und Logopädiepraxen bangen um ihre Existenz
Gelderland · Aufgrund der Corona-Krise zittert zurzeit die ganze Heilmittelerbringer-Branche. Viele Patienten sagen aus Angst Termine ab. Dabei dürfen die Praxen nach wie vor öffnen. Eine Betroffene aus Issum berichtet.
Elke Borgmanns Hilferuf liest sich dramatisch: Wenn die Politik nicht rechtzeitig gegensteuere, fielen ganz viele Ergo-, Physiotherapie- sowie Logopädie-Praxen der Corona-Krise um Opfer. Konkret spricht sie für die Praxen Borgmann&Beeker (Physiotherapie), Leon van der Schoot (Ergotherapie) und Pester&Felgentreu (Logopädie). Sie alle haben ihre Praxen im Wohlfühl-Haus in Issum. Doch nicht nur deren Existenzen stehen auf dem Spiel. Die ganze Heilmittelerbringer-Branche zittert zurzeit, die Patienten kommen nicht mehr.
Borgmann möchte vor allem zwei Botschaften loswerden: Die erste: Die Heilmittelerbringer benötigen dringend finanzielle Unterstützung. Die zweite: Die Bürger brauchen keine Ängste haben, wenn sie weiterhin ihre Termine beim Ergo- oder Physiotherapeuten oder Logopäden wahrnehmen. Denn die Praxen dürften nach wie vor normal öffnen.
„Wir haben enorme Einbußen, weil die Kontaktsperre bei den meisten Bürgern zu Ängsten führt, sich überhaupt noch in der Öffentlichkeit zu bewegen“, sagt Borgmann. Und das, „obwohl diese Termine unter Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen in sicherer Praxisumgebung stattfinden und wichtig sind, um den bisher erreichten Therapieerfolg nicht nachhaltig zu gefährden.“
Sie betont noch einmal: „Eine ärztliche Verordnung reicht aus, um diesen Termin weiterhin wahrnehmen zu können.“ Doch aktuell würden 70 bis 80 Prozent der Patienten ihre Termine absagen. Hauptsächlich kämen nur noch die Patienten, die zwingend auf die therapeutische Hilfe angewiesen seien und bei denen sich der Therapierefolg sonst deutlich verschlechtern würde.
In der Physiotherapie-Praxis Borgmann&Beeker seien bereits alle Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt worden. Momentan könne man noch Verordnungen abarbeiten, die schon ausgestellt wurden. „Damit kommen wir noch ein paar Wochen über die Runden“, sagt Borgmann. Wie es dann weitergeht, weiß derzeit niemand.