Hygiene-Spot Ein Turm für Schutz gegen Corona

Tönisvorst/Grevenbroich · In Kapellen steht der Prototyp des Corona-Hygiene-Spots. Ein bundesweiter Einsatz in Einkaufszentren und Bahnhöfen ist geplant.

 Fast fünf Meter hoch ist der Hygiene-Spot an der Konrad-Zuse-Straße. Der Prototyp soll demnächst in Serie gehen.

Fast fünf Meter hoch ist der Hygiene-Spot an der Konrad-Zuse-Straße. Der Prototyp soll demnächst in Serie gehen.

Foto: Dieter Staniek

Gute Handhygiene hilft gegen die Verbreitung von Corona. Doch an vielen Stellen hapert es mit dem Händewaschen, weil es einfach keine Gelegenheit dazu gibt – etwa vor den Portalen von Firmen oder an Supermarkt-Eingängen. Diese Lücke schließt nun eine Erfindung, deren Prototyp am Dienstag in Grevenbroich-Kapellen errichtet wurde. Vor dem Gebäude der Comelit-Group steht nach Angaben der Tönisvorster Firma MSB Deutschlands erster Hygiene-Spot.

Die Konstruktion ist mit einer Höhe von 4,80 Metern kaum zu übersehen. „Sie soll schon von Weitem signalisieren, dass hier Händewaschen und damit ein Schutz vor dem Coronavirus möglich ist“, sagt Bernhard Urbach. Der Unternehmer aus Tönisvorst hat sich mit seiner Firma auf Messe- und Ausstellungsbeleuchtung, Bühnen- und Gerüstbau spezialisiert – eine Branche, die es derzeit schwer hat. Und die nach Alternativen sucht.

Herzstück des aus Stahlgerüsten konstruierten Hygiene-Spots ist ein Handwaschbecken, das per Kniedruck Wasser spendet. Zudem sind Flüssigseife und Handtuchspender an Bord des Erlkönigs. „Das Ganze ist aber noch ausbaufähig“, sagt Urbach. So könne der auf einer Grundfläche von zwei mal zwei Metern stehende Turm noch mit Desinfektionsmitteln ausgerüstet werden – oder mit einer Lautsprecher-Anlage, die nach 20 Sekunden das Ende des Händewaschens signalisiert.

Ähnliche Konstruktionen hat die Firma MSB bereits zum Weltjugendtag 2005 in Köln errichtet. „Damals waren sie als Wasserspender für die vielen jungen Leuten bestimmt“, berichtet der Unternehmer. Mit Vertretern der Veranstaltungsfirma „Matrix“, die diese Wasser-Türme seinerzeit bei MSB buchte, wurde die Idee wieder aufgegriffen und in Zeiten von Corona weiterentwickelt.

„Der Hygiene-Spot ist nun so weit, dass er bundesweit eingesetzt werden kann“, schildert Bernhard Urbach. „Wir haben in erster Linie Einkaufszentren und Bahnhöfe im Blick – also Orte, an denen viele Menschen zusammenkommen und wo das Händewaschen nicht so ohne Weiteres möglich ist“ Die Türme sollen hauptsächlich vermietet werden. Installiert werden die Spots ans Wassernetz, alternativ könnten sie auch an einen Hydranten angeschlossen werden.

Material für den Gerüstbau sei vorhanden, sagt Urbach. Engpässe könnte es eventuell bei den Armaturen geben. Zurzeit geht er davon aus, dass er in den nächsten Monaten „einige Tausend Türme“ errichten wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort