Evangelische Kindertagesstätte an der Bogenstraße „Arche Noah“ – neues „Nest“ für die Kleinsten

Geldern · In Rekordzeit wurde die evangelische Kindertagesstätte an der Bogenstraße in Geldern erweitert und modernisiert.

 Die kleine Marie im kindgerechten Wasch- und Toilettenbereich im neuen Anbau.

Die kleine Marie im kindgerechten Wasch- und Toilettenbereich im neuen Anbau.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Mittagessen im „Nest“ in der evangelische Kindertagesstätte „Arche Noah“: Die Kleinsten sitzen gemeinsam am Tisch, betreut von drei Erzieherinnen, und machen sich über ihr Essen her. Zwölf Kinder im Alter von wenigen Monaten bis zu fast drei Jahren sind in der Gruppe. Ihr „Nest“ ist der neue Anbau des Kindergartens und bietet in hellen Räumen auf 137 Quadratmetern viel Platz und eine kleinkindgerechte Einrichtung bis hin zu den Minitoiletten, die es hier statt des „Töpfchens“ gibt.

Am Freitag werden die Fertigstellung von Anbau und Teilrenovierung des älteren Gebäudes offiziell vorgestellt, bei „Sternenglanz und Budenzauber“, dem Adventsmarkt in der Arche, kann dann am Samstag, 1. Dezember, auch die interessierte Öffentlichkeit die Räume besichtigen. Denn die evangelische Kirchengemeinde wie das Kindergartenteam sind stolz auf den Anbau und die hohen Standards, die die Kindertagesstätte bieten kann.

Dabei war die Erweiterung für die seit 1996 bestehende Einrichtung zunächst gar nicht geplant. Finanzielle Gründe sprachen dagegen, vor allem aber auch der Platzmangel auf dem Gelände an der Bogenstraße. Wo sollte man da noch bauen? Nachdem die Stadt Geldern angesichts eines großen Mehrbedarfs an Kindergartenplätzen alle Träger angesprochen hatte, fand man gemeinsam die Lösung. Die Kirchengemeinde baute im hinteren Bereich des öffentlichen Spielplatzes. Dafür würde eine Grünfläche geopfert, die aber als „Schmuddelecke“ weniger bespielt wurde, sondern eher Jugendlichen als uneinsehbarerer Treffpunkt diente.

Mit viel Engagement ging es dann an die Sache. „Wir haben viel gelacht“, fasst Architektin Petra Kormann zusammen. Getreu dem Prinzip der Kirchengemeinde, nur örtliche Handwerker zu beschäftigen, fand sich ein Team aus den verschiedenen Gewerken zusammen, das mit Spaß und Einsatz in Rekordzeit für die Fertigstellung des Projekts sorgte. Baubeginn war im Januar, Anfang Oktober war alles fertig und nutzbar. Für die Kinder aufregende Zeiten, besonders, wenn einmal ein Bagger auf dem Gelände im Einsatz war. Zwei Monate Bauzeit sparte man allein dadurch, dass der Anbau ein Holz-Skelett-Bau ist, der danach passend zum Look des Altgebäudes verklinkert wurde. Und obwohl es von Stadt oder Landschaftsverband immer wieder neue Sonderwünsche und Anforderungen gab, blieb man auch weitgehend im Budget. „550.000 Euro kostete das Projekt bisher, ein paar Rechnungen fehlen allerdings noch“, fasst Joachim Erbach, Bau- und Finanzkirchenmeister, zusammen.

75 Kinder besuchen die „Arche Noah“, darunter sechs Kinder mit Inklusionsbedarf. Deren Familien profitieren davon, dass im Anbau auch ein Raum für die spezielle Betreuung und Therapien zur Verfügung steht. Die Mitarbeitenden der Frühförderstelle des Kreises Kleve, mit der die Kindertagesstätte zusammenarbeitet, kommen nun an die Bogenstraße und entlasten damit die Eltern, die zuvor ihren Beruf mit den Terminen der Frühförderstelle in Einklang bringen mussten. Zu den Besonderheiten der „Arche Noah“, die Leiterin Silke Mogritz als „richtigen Luxus“ bezeichnet, gehört die eigene Küche, die nun im Rahmen der Arbeiten auch modernisiert wurde. 60 Kinder essen regelmäßig im Kindergarten das dort frisch gekochte Essen. Die hohen Standards der Einrichtung sorgen auch aus Sicht von Pfarrerin Sabine Heimann für die besondere Atmosphäre der Einrichtung. Damit das auch so bleibt, investiert die Kirchengemeinde auch in ein modernes Qualitätsmanagement für die Kindertagesstätte. Voraussichtlich 2019 soll die „Arche Noah“ mit dem evangelischen Gütesiegel BETA zertifiziert werden.

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