Ausbildung in Geldern In Geldern auf Berufe blicken

Geldern · 108 Unternehmen und Hochschulen präsentierten sich baldigen Schulabgängern auf dem Tag der Ausbildung des Berufskollegs des Kreises Kleve. Die Veranstaltung erlebte bereits ihre 14. Auflage. Lob von Landrat Wolfgang Spreen.

 3-D-Brillen lieferten Interessenten am Stand der Firma Wystrach aus Weeze Informationen.

3-D-Brillen lieferten Interessenten am Stand der Firma Wystrach aus Weeze Informationen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Nicht nur der 16-jährige Heronger Phillip Langewiesche stellt sich die Frage nach der richtigen Berufswahl: „Ich weiß noch nicht genau, was ich nach der Schule machen will.“ Viele junge Menschen sind kurz vor dem Schulabschluss immer noch auf der Suche nach dem richtigen Studiengang oder der optimalen Ausbildung. Deswegen unterstützte das Gelderner Berufskolleg des Kreises Kleve die baldigen Schulabgänger nun bereits zum 14. Mal mit dem Tag der Ausbildung. Am Samstag stellten sich 108 Unternehmen und Hochschulen aus den verschiedensten Berufsfeldern und Bereichen vor. Landrat Wolfgang Spreen freute sich über das unternehmerische Aufgebot bei seiner Eröffnungsrede in der schuleigenen Aula: „Fantastisch, was das Berufskolleg hier auf die Beine gestellt hat.“

Ein Rundgang auf drei Etagen führte die Besucher durch eine facettenreiche und vielfältige Berufswelt. Zu den unterschiedlichsten Ausbildungsberufen, aber auch zu Bachelorstudiengängen und akademischen Masterprogrammen konnten sich die baldigen Absolventen beraten lassen.

Am Stand der Hochschule Niederrhein begrüßte der 21-jährige Student aus Krefeld, Erwin Reiswich, die interessierten Schüler. Wer seinen beruflichen Werdegang an einer Hochschule in der Ingenieurswissenschaft einschlagen will, der muss ein großes Interesse an den MINT-Fächern mitbringen. Die Bereitschaft zum Lernen und eine gewisse Leidenschaft für technische Zusammenhänge seien Voraussetzungen für ein erfolgreiches Maschinenbau-Studium, so Reiswich.

Der 16-jährige Cano Günüshan weiß bereits, dass er einen akademischen Weg beschreiten wird. Jedoch nicht in einer Ingenieurswissenschaft. Ihm schwebt ein Studium im Bereich International Management vor, um das Gastro-Unternehmen seines Vaters irgendwann zu übernehmen. Der Kevelaerer freute sich auf das Beratungsangebot der vielen Vertreter der umliegenden Hochschulen.

Worauf es bei handwerklichen Berufen ankommt, verriet Ausbildungsleiter Mario von den Driesch der Weezer Firma Wystrach. Der Notendurchschnitt – solange kein „Mangelhaft“ in Mathematik auf dem Papier steht – sei nicht das A und O bei dem innovativen Unternehmen. Beim Bewerbungsgespräch können sich die Bewerber beweisen. Es komme hier auf die richtige Chemie an. „Ein gewisses Interesse für technische Zusammenhänge, handwerkliches Geschick sind definitiv wichtige Eigenschaft, die man mitbringen sollte“, so von den Driesch.

Ein großes Manko bei vielen Bewerbern um einen Ausbildungsplatz sei das Thema Zuverlässigkeit, weiß Miriam Crott von der Personalabteilung der Deutschen Bahn. Eine hohe Anzahl an Fehlstunden, die auf dem Zeugnis vermerkt sind, sagen etwas über die Zuverlässigkeit der Schulabgänger aus. Auch gebe es immer wieder Bewerber, die im Bewerbungsgespräch gar nicht genau wissen, worauf sie sich beworben haben und was das Berufsfeld ausmacht. Ihre Devise: Zuverlässigkeit und eine gute Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch sind bereits die halbe Miete.

Am Stand des Discounter-Konzerns Lidl schilderte Lukas Geske, Chef der Lidl-Filiale in Geldern-Veert, wie man innerhalb derselben vier Wände die Karriereleiter hinaufklettern kann. Er startete mit einer geringfügigen Beschäftigung bei Lidl, nahm anschließend einen Teilzeitjob wahr und startete dann ein Duales Studium zum Handelsfachwirt im Unternehmen. Nun geht er noch einen Schritt weiter und steckt mitten im Masterstudium „Business Coaching and Change Management“ neben seiner Tätigkeit als Filialeiter. Auch beim Haus Freudenberg werden jährlich drei bis sechs Azubis gesucht.

Für Phillip Langewiesche hat sich der Tag der Ausbildung gelohnt. Nun hat er erste Ideen, wohin seine berufliche Reise gehen könnte. Der Diebels-Stand hat ihm die Ausbildung zum Bierbrauer schmackhaft gemacht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort