Aus dem Kulturausschuss Licht für eine neue Stimmung in Kleve

Kleve · Dem Kulturausschuss wurde ein neues Konzept für die Stadtbeleuchtung vorgestellt. Das beauftragte Berliner Architektenbüro setzt auf zielgerichtete Beleuchtung statt lichtüberfluteter Straßenräume. Der Fischmarkt ist Favorit als Start der Umgestaltung.

 Im Ausschuss sprachen sich viele dafür aus, das neue Lichtkonzept als erstes am Fischmarkt umzusetzen.

Im Ausschuss sprachen sich viele dafür aus, das neue Lichtkonzept als erstes am Fischmarkt umzusetzen.

Foto: Julia Lörcks

Kleve bekommt neues Licht. Punktgenau, auf bestimmte Fassaden oder Baumkronen gerichtet, als große Lichträume auf dem Boden und als Ziel am Ende der Sichtachsen. „Es soll eine Stimmung mit Licht entstehen mit lichtgestalteten Räume, in denen man das neue Licht nicht nur sieht, sondern auch spürt“, sagt Torsten Rullmann vom Berliner Büro „Architektur im Licht“ (AIL).

AIL hatte von der Stadt vor geraumer Zeit den Auftrag bekommen, ein neues Lichtkonzept auszuarbeiten. Es klang vielversprechend, was Rullmann als Ergebnis des Auftrages in seiner kurzen Präsentation im Ausschuss für Kultur- und Stadtgestaltung vorstellte. So werden schöne Fassaden, wie der geschwungene Giebel an der Ecke Kavarinerstraße/ Große Straße, mit warm-weißem Licht herausgehoben, der Fischmarkt bekommt eine neue Atmosphäre mit dem beleuchteten Mosaik auf der Hauswand und einem Licht-Raster auf dem Haus mit Betty-Barclay-Moden.

„Das sind zunächst Ideen, die wir entwickelt haben, die wir dann in Absprache mit den Hauseigentümern und der Stadt ausarbeiten möchten“, sagt Rullmann. Ein anderes Beispiel war die Kleine Kirche an der Böllenstege: Hier schlug Rullmann vor, die Kirche von innen heraus mit warmem Licht durch ihre hohen Fenster leuchten zu lassen und den barocken Giebel mit weichem Licht leicht anzustrahlen. Man könne heute mit LED-Licht viel zielgenauer und in den Lichtfarben (hier sind zunächst einmal kalte und warme Weißtöne gemeint) abgestimmt arbeiten, man könne ohne Probleme auch die Lichtintensität steuern, so der Architekt.

Die alten Leuchten in Kleve seien inzwischen technisch etwas aus der Zeit gefallen, attestierte Rullmann der Klever Laternen-Ausstattung. Er schlug verschiedene Grundtypen vor, die je nach Position eingesetzt werden sollten. Historisch anmutende in der Kavarinerstraße, beispielsweise. Die Lichtstelen, wie sie im Bereich der Hochschule verbaut sind, sollten auch in der Verlängerung der Achse bis zur Stadthalle fortgeführt werden, was Kleves technischer Beigeordneter Jürgen Rauer bestätigte. Dazu gebe es einige Bodenstrahler und Lampen mit Spots, die so groß sind wie Taschenlampen und Punkte anstrahlen. Eine Blendwirkung brauche man nicht zu befürchten und LED-Licht sei natürlich insektenfreundlich. Den gesamten Straßenraum wie früher zu erleuchten, sei nicht mehr zeitgemäß, erklärte Rullmann auf Anfragen. Rullmann schlug vor, beispielhaft den Fischmarkt auszuarbeiten und umzusetzen. Rauer sagte, man wolle das Konzept sukzessive umsetzen und mit dem Stadthallenplatz beginnen.

Die Fraktionen nahmen das Konzept positiv auf und sprachen eine einstimmige Empfehlung aus. Man wolle jetzt aber nicht auf ewig darauf warten, dass es umgesetzt werde, erklärte Georg Hiob (CDU): „Wir sollten das Konzept zeitnah in Angriff nehmen und die Chance nutzen, den Fischmarkt umzugestalten. Auch, um mit dem neuen Licht den neu startenden Einzelhandel nach Corona zu unterstützen“, so der CDU-Fraktionschef. Schützenhilfe bekam Rauer von Rainer Hoymann vom Klevischen Verein, der ebenfalls riet, den Fischmarkt bald und gezielt in Angriff zu nehmen. Dazu gab es ein einstimmiges Votum für das Konzept mit der Hoffnung, bald auch etwas zu sehen zu bekommen, die neue (Licht-)Stimmung in der Stadt zu spüren.

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