Ehemalige Flüchtlingsunterkünfte in Issum Vereine können Holzhäuser übernehmen

Sevelen · Die vier Unterkünfte am Koetherdyck in Sevelen müssen weg. 2016 wurden sie während der Flüchtlingswelle angeschafft. Nun sollen sie bei Bedarf ortsansässigen Vereinen dienen. Die Politik diskutierte darüber.

 Blick aus der Vogelperspektive auf die vier Blockbohlenhäuser am Koehterdyck. Sie sollen abgebaut werden und vielleicht von Vereinen genutzt werden.

Blick aus der Vogelperspektive auf die vier Blockbohlenhäuser am Koehterdyck. Sie sollen abgebaut werden und vielleicht von Vereinen genutzt werden.

Foto: Stoffel, Arnulf (ast)

Die Blockbohlenhäuser am Koetherdyck in Sevelen haben ausgedient. Die acht Doppelhaushälften dienten in der Gemeinde Issum ab 2016 als Flüchtlingsunterkünfte. Damals, bei der Flüchtlingswelle, musste alles ganz schnell gehen und die Gemeinde nahm für den Kauf 421.155,33 Euro in die Hand, dazu kamen Erschließung und Einrichtung. 48 Flüchtlingen wurde so Platz geschaffen. Eine Doppelhaushälfte hat eine Größe von 50 Quadratmetern. Am 1. März lief die Baugenehmigung für die Häuser aus. Sie müssen weg. Der TC Sevelen meldete Interesse an zwei der Blockbohlenhäuser an. Damit hätten sie eine Basis für ein neues Clubhaus, schreiben sie in ihrem Antrag. Sie sehen darin eine kostengünstige Alternative zum Neubau und eine sinnvolle Weiterverwendungsmöglichkeit. Um den Transport zur Platzanlage und den Innenausbau will sich der TC Sevelen selbst kümmern.

Das kam bei der Politik gut an. Die beriet im Ausschuss über den Antrag und darüber, wie es mit den Hütten weitergehen soll. „Klar ist, wir werden jede Menge Geld verlieren“, sagt Sascha Kujath, Fraktionsvorsitzender der SPD, zu Beginn der Diskussion. Günter Beier von der CDU wurde konkreter. „Die Hütten sind in einem ausgezeichneten Zustand, es ist traurig, dass wir eine halbe Million verbrannt haben.“

Bürgermeister Clemens Brüx antwortete prompt. „Es ist richtig, dass wir in wenigen Jahren eine Menge Geld ausgegeben haben, ja vielleicht verbrannt. Aber, wir haben einer ganzen Menge Menschen eine gescheite Unterkunft bieten können. Diesen Zweck haben die Hütten erfüllt, der ist nicht in Geld zu messen.“ Und so einfach sind die Holzhäuser nicht loszuwerden. Es habe 35 Interessenten gegeben. Die seien alle zu dem Schluss gekommen, dass sich der Kauf mit Abbau und Transport nicht rechne, blickt Brüx auf die Verkaufsversuche. Deswegen schlage man nun einen neuen Weg ein.

 Die vier großen Holzhäuser dienten Flüchtlingen als Unterkunft. Nun sollen die Häuser am Koetherdyck weg und könnten in Zukunft bei Vereinen Verwendung finden.

Die vier großen Holzhäuser dienten Flüchtlingen als Unterkunft. Nun sollen die Häuser am Koetherdyck weg und könnten in Zukunft bei Vereinen Verwendung finden.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Im Rahmen der Vereins- und Ehrenamtsförderung in der Gemeinde Issum werden die Hütten an interessierte Vereinen gegen einen symbolischen Wert veräußert. Für den TC Sevelen wurde für zwei Hütten eine Reservierung zugesagt. Auch der SV Sevelen hat schon Interesse angemeldet. Das Holzhaus könnte als zukünftige Umkleide dienen.

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