Kunstlabor in Haus Hohenbusch Thema Wasser gegensätzlich dargestellt

Erkelenz · Auf Haus Hohenbusch fand die 14. Ausgabe von „Kunstlabor.de live“ statt. Bilder, Fotografien, Skulpturen aus Eisen, Keramik und anderen Stoffen ebenso wie Konzerte, Lesungen und Perfomance fügten sich zu einer breiten Palette.

 Die Gäste begutachteten die Austellungsstücke draußen und drinnen und kamen dabei auch mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch.

Die Gäste begutachteten die Austellungsstücke draußen und drinnen und kamen dabei auch mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Ausgerechnet der Akteur mit dem kürzesten Weg zu „Kunstlabor.de live“ auf dem Gelände von Haus Hohenbusch musste aus gesundheitlichen Gründen auf sein geplantes Mitwirken verzichten: Jörg Nießen, der im Pförtnerhaus des ehemaligen Kreuzherrenklosters wohnt. Statt seiner bestritt Oliver Wessel die Lesung mit Geschichten aus dem Rettungswesen.

Lesungen machen nur einen Teil von „Kunstlabor.de live“ aus. Bei der Veranstaltung, die am Wochenende zum 14. Mal stattfand, präsentieren Künstler und Gruppen verschiedener Genres ihre Werke. Es gibt Bilder, Fotografien, Skulpturen aus Eisen, Keramik und anderen Stoffen ebenso wie Konzerte, Lesungen und Perfomance. „Wir haben hier eine tolle Veranstaltung mit tollen Kunstwerken“, meinte Georg Blank als Sprecher des Organisationsteams vom Kunstlabor bei der Begrüßung auf dem Innenhof zwischen Scheune und Ziegenstall. Dort und im Laienbrüderhaus tummelten sich die Künstler, die in ihrer Zusammensetzung als Kunstlabor mit dazu beitragen, dass Haus Hohenbusch einen klangvollen Namen als Hort für Kunst und Kultur erworben hat, wie Frank Körfer, der Vorsitzende des Fördervereins Haus Hohenbusch, meinte. Seit fünf Jahren lade das Kunstlabor an diesem Ort zu dieser Ausstellung ein und begeistere an zwei unterhaltsamen Tagen die Besucher mit immer wieder neuen Ideen. Auf die Anfänge von „Kunstlabor.de live“ ging Richard Nouvertné ein. Von Beginn an unterstützt die Sparkassen-Kunst-Stiftung diese Ausstellung, „und sie wird es auch weiter tun, auch wenn ich zum Jahresende als Vorsitzender der Stiftung und Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Heinsberg aus dem Dienst ausscheide.“ Die Entscheidung für Hohenbusch sei weise und richtig gewesen, meinte Nouvertné in Anspielung darauf, dass die Ausstellung zuvor auf dem Burghof und in der Burg Erkelenz stattgefunden habe. „Hier können sich die Künstler besser entfalten.“

Thematisch setzten sich die bildenden Künstler mit dem Wasser auseinander. Wie unterschiedlich sie das Thema angingen, war schon verblüffend. Die Spuren im Rost oder das Schützen unter einem Regenschirm, von Willi Arlt auf seinen Skulpturen dargestellt, standen im krassen Gegensatz zu den Gießkannen, die eine Gemeinschaftsausstellung dominierten. In den Blick fiel dabei unweigerlich das düstere Werk von Brigitte Böckels, die in eine aufgeschnittene, dunkelgraue Gießkanne einen Braunkohlebagger installiert hatte, der alles wegfrisst, was sich ihm in den Weg stellt und der das Grundwasser verdrängt. Schlucken musste der Betrachter beim Werk von Christa Hammermeister: Sie stellte einen Verbrennungssarg aus, der den Chemiekonzern Bayer symbolisiert und aus dem, wie zum Trotz, ein Apfelbäumchen wächst.

Mit zwei Konzerten von Heiermann Hunters und Blackonda klang der Samstag aus, an dem noch Brigitte Böckels, Ingeborg Schröter und Helmut Wichlatz lasen. Sandra Klein, Willi Arlt, Gisela Stotzka und Alexandra Schütz trugen am Sonntag ihre Wortspielereien vor, bevor die Bühne und Aufmerksamkeit der literarischen Entdeckung des Jahres gehörte: Valerie Schippers aus Doveren begeisterte mit Poetry Slam.

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